So täuscht Visana Kunden

Das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum wirft Visana einen Verstoss gegen das Wappenschutz-Gesetz vor.

, 27. September 2023 um 11:30
image
Was als neutrales Vergleichsportal daherkommt, gehört der Berner Krankenkasse Visana.
Admin. Das ist die Webadresse der Verwaltung. Deshalb findet man wohl unter «krankenkassenadmin.ch» einen neutralen Krankenkassenvergleich des Bundes. Dies umso mehr, weil auf dem Logo das Schweizer Kreuz prangt.
Schön wärs. Hinter dieser Webadresse steckt die Maklerfirma Nextgen Technology. Und diese gehört ausgerechnet der Berner Krankenkasse Visana.
Wie nun die Konsumentensendung «Espresso» am Donnerstagmorgen berichtet, gibt es eine Abmahnung des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum. Dieses kommt zum Schluss, dass ein irreführender Gebrauch des Schweizer Kreuzes und somit ein Verstoss gegen die Swissness-Regeln und das Wappenschutz-Gesetz vorliegt.
Gemäss der Konsumentensendung soll der Visana die ganze Angelegenheit ziemlich peinlich sein. Dies auch deshalb, weil die Berater der Visana-Tochter bei Stichproben «stinkfrech gelogen und behauptet haben», sie würden im Auftrag des Bundes arbeiten. Immerhin: Bei der Visana heisst es, man sei bereits daran, über Anpassungen der Seite zu diskutieren.

Immer wieder Visana

Geht es um überrissene Maklerprovisionen, umstrittene Vergleiche bei Unfällen und jetzt beim Etikettenschwindel - stets ist es die Visana, die sich grenzwertig benimmt.
Verwaltungsratspräsident des zweifelhaften Krankenversicherers ist Lorenz Hess, Nationalrat der Mitte-Partei. Und was sagt deren Präsident Gerhard Pfister in einem Interview mit der NZZ: «Die Kassen sollten sich stärker für die Prämienzahlenden und vor allem die Patientinnen und Patienten einsetzen – und sie weniger mit unerwünschten Anrufen belästigen.»
Auszüge des Interviews lesen Sie hier.
    Artikel teilen

    Loading

    Kommentar

    Mehr zum Thema

    image

    Löhne: Gesundheitsbranche erwartet für 2026 nur ein kleines Plus

    Die UBS prognostiziert einen durchschnittlichen Lohnanstieg von 1 Prozent. Damit dürfte das Gesundheitswesen im Mittelfeld liegen – nach einem ebenfalls verhaltenen Jahr 2025.

    image

    Von der Pflege an die Spital-Spitze

    Simone Machado wird Direktorin des Asana Spitals Leuggern.

    image

    Kantonsspital Baselland ordnet die Geschäftsleitung neu

    Der derzeitige medizinische Jörg Leuppi übernimmt die neu geschaffene Funktion des Chief Academic Officer. Lukas Rist bleibt CEO.

    image

    ORBIS U: Die Zukunft der Health-IT

    Mit ORBIS U entwickelt Dedalus HealthCare die neue Generation des bekannten Krankenhaus-Informationssystems. Wir haben mit Siegfried Fode, CTO der Dedalus, darüber gesprochen, wie weit diese Entwicklung ist, was ORBIS U so besonders macht und welche Rolle Cloud, KI und Usability dabei spielen.

    image

    Schon 5’000 Schritte täglich könnten Alzheimer verlangsamen

    Mehr Bewegung kann laut einer Studie den geistigen Abbau bremsen: Daten der Harvard Aging Brain Study zeigen, dass sich bei Menschen mit ersten Alzheimer-Anzeichen weniger Tau-Ablagerungen bilden.

    image

    Krankenkassen: Gezielte Empfehlungen sollen künftig erlaubt sein

    Bisher dürfen Krankenversicherungen ihre Kunden nicht je nach ihrer Erkrankung über geeignete Massnahmen informieren. Das soll anders werden.

    Vom gleichen Autor

    image

    «Die Angehörigenpflege darf nicht zu einem Geschäftsmodell werden»

    Ambitionslos und verantwortungslos - die SP-Nationalrätin Ursula Zybach ist vom Bericht des Bundesrats enttäuscht.

    image

    Spitallisten: Druck auf Kantone nimmt zu

    Wie der Ständerat macht auch der Nationalrat Druck, damit die Kantone die Spitalplanung und die Leistungsaufträge aufeinander abstimmen.

    image

    «Der Kanton hat zur Lohnpolitik des Spitals nichts zu sagen»

    Das Thurgauer Kantonsspital ist deutlich besser aufgestellt als alle anderen grossen Spitäler der Schweiz. Gesundheitsdirektor Urs Martin nennt die Gründe.