Nun hat es Ingo Bergmann getroffen: Der Chefarzt Anästhesiologie und Intensivmedizin des Bürgerspitals, Ingo Bergmann, ist ab sofort freigestellt, wie die Solothurner Spitäler mitteilen.
«Gegenseitige Wertschätzung hat abgenommen»
Als Grund für die sofortige Entlassung nennt das Spital «unterschiedliche Erwartungen in Bezug auf die Leitung» der beiden Fachbereiche. In der «Solothurner Zeitung» sagte Spital-Direktor Martin Häusermann, im Team sei es vermehrt zu Diskussionen gekommen. Die gegenseitige Wertschätzung habe abgenommen, sodass sich die Solothurner Spitäker zu diesem Vorgehen entschlossen habe.
Seit Montag ist der Chefarzt laut Häusermann nicht mehr am Arbeitsplatz. Seine Kündigungsfrist betrage sechs Monate. Häusermann betont: «Die Entscheidung hat nichts mit den fachlichen Qualitäten des Chefarztes zu tun.»
Es schwelt ein Konflikt
Das Bürgerspital Solothurn kommt nicht zur Ruhe. Schon Anfang Jahr
berichtete Medinside darüber, dass bei den Solothurner Spitälern ein Konflikt schwele, der zu immer neuen Entlassungen führe. Dieser wog so schwer, dass sogar der Berufsverband einschritt.
Auch der Fall Bergmann dürfte einen Zusammenhang mit diesen Schwierigkeiten haben. Denn Bergmann
übernahm erst im Mai 2022 die Leitung der Klinik für Anästhesiologie. Er löste damals Philippe Schumacher ab, der nach fast 30 Jahren Klinikleitung pensioniert wurde. Zwischenzeitlich übernimmt Bergmanns Stellvertreter Boris Kolodziejczak die Chefarzt-Aufgaben.