Zusammenhang zwischen Übergewicht und Darmkrebsrisiko belegt

Mit jedem Zentimeter Taillenumfang steigt die Gefahr, an Darmkrebs zu erkranken. Dieser Nachweis wurde am Europäischen Gastroenterologenkongress präsentiert, zusammen mit einer Empfehlung.

, 27. Oktober 2015 um 09:58
image
  • forschung
  • gastroenterologie
  • krebs
An der UEG Week 2015 (United European Gastroenterology Week), die derzeit in Barcelona stattfindet, wurde der «zwingende Nachweis» präsentiert, dass Übergewicht und das Risiko von Dickdarmkrebs in Zusammenhang stehen. 
Der Ernährungswissenschafter John Mathers von der Newcastle University präsentierte Daten, die einen Anstieg des Dickdarmkrebsrisikos um 18 Prozent pro Zunahme des BMI (Body Mass Index) um fünf Einheiten belegen. «Damit liegt der Nachweis vor, dass eine Zunahme des Taillenumfangs in den mittleren Lebensjahren mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko verbunden ist», sagt Mathers in einer Mitteilung

Lebensstil verbessern

Das Risiko von Dickdarmkrebs war bei nahezu 60 Prozent der Männer erhöht, die innerhalb von 10 Jahren mindestens 10 Zentimeter Taillenumfang zugelegt hatten. Mathers führt das erhöhte Krebsrisiko auf die möglicherweise persistierende Entzündung bei fettleibigen Menschen zurück. 
«Es ist nun eindeutig erwiesen, dass ein verbesserter Lebensstil, insbesondere eine bessere Ernährung und erhöhte körperliche Aktivität, dazu beitragen kann, Fettleibigkeit zu verhindern und so das Darmkrebsrisiko zu senken», sagte Mathers. 

  • Wollen Sie stets wissen, was in der Gesundheitsbranche läuft? Abonnieren Sie den Medinside-Newsletter

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Swiss Bridge Award 2025 geht an Krebsforschende aus Zürich und Berlin

Andreas Moor (ETH Zürich) und Inmaculada Martínez Reyes (DKFZ/Charité Berlin) erhalten je 250’000 Franken für ihre Arbeiten an zielgerichteten Krebstherapien – von «smarten» Proteinmolekülen bis zu personalisierten Immunzellen.

image

USZ, CHUV und USB gehören zu Europas forschungsstärksten Spitälern

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Patentanmeldungen europäischer Kliniken verdreifacht. Schweizer Häuser spielen vorne mit.

image

Empa-Forschende entwickeln selbsthaftende künstliche Hornhaut

Forschende der Empa und der Universität Zürich haben eine künstliche Hornhaut entwickelt, die künftig Spendergewebe ersetzen könnte.

image

«Eine frühzeitige Blutverdünnung nach einem Schlaganfall ist sicher und wirksam»

Im Interview erklärt Neurologe Urs Fischer, Chefarzt am Inselspital Bern, was die Ergebnisse der CATALYST-Studie für die klinische Praxis bedeuten – und warum alte Leitlinien überdacht werden sollten.

image

Das Ludwig-Institut bleibt in Lausanne

Zehn Jahre nach der Gründung der Partnerschaft mit dem CHUV und der Uni Lausanne wird das Ludwig-Institut in die Universität integriert. Es soll mehr über Immuntherapie und Tumor-Mikroumgebung geforscht werden.

image

«Vor den Kopf gestossen»: Viszeralchirurgen kritisieren Kongressausschluss

Die Gesellschaft für Gastroenterologie beendet eine jahrzehntelange Zusammenarbeit abrupt. Viszeralchirurg Urs Zingg sieht darin einen «Schritt zurück ins eigene Schneckenhaus.»

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.