«Strategie-Differenzen»: Rücktritte bei Versandapotheke Zur Rose

Im Verwaltungsrat der Zur Rose Group ist es zu Unstimmigkeiten über das Expansionstempo gekommen. Zwei Vertreter eines Grossaktionärs wollen die Strategie nun nicht mehr mittragen.

, 4. März 2019 um 14:22
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Bei der Zur Rose Gruppe kommt es im obersten Gremium zu zwei Abgängen: Vanessa Frey und Heinz Baumgartner verlassen den Verwaltungsrat, wie die grosse E-Commerce-Apotheke am Montag mitteilt.
«Der Schritt steht im Zusammenhang mit unterschiedlichen Auffassungen über Art und Geschwindigkeit der Umsetzung der Wachstumsstrategie», steht in der knapp gehaltenen Mitteilung.

Aktienkurs sinkt

Ersatzkandidaten nennt der Online-Riese noch keine. Die Versandapotheke wolle das Gremium aber mit «Tech-Kompetenz und Handelserfahrung» stärken und zwei entsprechend qualifizierte Kandidaten vorschlagen.
Die Rücktritte lösten Finanzmarktteilnehmern zufolge Spekulationen aus, der grösste Aktionär könnte aus dem Unternehmen aussteigen. Die Papiere notieren am Montag gegen den Trend über drei Prozent tiefer bei 86.50 Franken. 

Nicht an der Kapitalerhöhung beteiligt

Frey und Baumgartner sitzen als Vertreter der Grossaktionäre um die Unternehmensfamilie Frey im Verwaltungsrat. Über die KWE Beteiligungen haben diese einen Anteil von knapp 15 Prozent an der Gruppe gehalten. Dieser dürfte aber nach Schätzung nach der Kapitalerhöhung im Januar auf aktuell rund 10,5 Prozent gesunken sein.
An der Kapitalerhöhung zur Finanzierung für die Übernahme der deutschen Versandapotheke Medpex hatte sich die Aktionärsgruppe nicht beteiligt – entgegen der ursprünglichen Ankündigung. Als Grund gab KWE an, die Bank habe vergessen, den Auftrag zur Ausübung der Bezugsrechte zu senden.
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