Der Direktor des Stadtspitals Triemli in Zürich übernimmt auch das Waidspital: André Zemp hat den Auftrag, bis Ende Jahr eine Spitalleitung für beide Spitäler zu bilden und eine Angebotsstrategie zu erarbeiten. Im Waidspital übernimmt Zemp die Aufgaben von Lukas S. Furler, der seit 2012 als Direktor amtierte und nun in Pension geht. Im Hintergrund steht, dass der Zürcher Stadtrat das Programms «Stadtspital 2020» beschleunigen will. Der Plan will Triemli und Waid organisatorisch unter ein Dach führen.«Konsequent»«Nur wenn künftig konsequent alle strategischen und operativen Entscheide im Hinblick auf beide Spitäler gefällt werden, können die Potenziale der Stadtspitäler optimal genutzt werden», sagt Stadtrat Andreas Hauri.Bisher funktionieren die Stadtspitäler als autonome Einheiten, die an ihrem jeweiligen Ergebnis gemessen werden. Hauri wittert hier Doppelspurigkeiten und ungenutzten Potenziale – Probleme, die stark in der Struktur angelegt sind. «Ich bin überzeugt, dass wir mit einer gemeinsamen Leitung beide Spitäler medizinisch und wirtschaftlich attraktiver aufstellen können», so André Zemp.Bei der Umsetzung will die Stadtregierung alles daran setzen, Entlassungen zu vermeiden. Am Grundsatz, dass Zürich zwei Stadtspitäler führt, wird festgehalten.Was geschieht konkret?Die engere Zusammenarbeit soll schon nächstes Quartal beginnen. So wird die Konsiliarische Akutgeriatrie-Präsenz am Triemli durch Spezialisten des Stadtspitals Waid unterstützt. Umgekehrt wird das Palliative-Care-Angebot des Waid stärker durch Patienten des Stadtspitals Triemli ausgelastet. Auch wird das Waidspital eine gynäkologische und eine ophthalmologische Sprechstunde anbieten.Im administrativen und logistischen Bereich werden die Personalabteilungen zusammengeführt. Weiter sollen bis Ende Jahr die Kodierung, der Einkauf und die Öffentlichkeitsarbeit der beiden Häuser zusammengeführt werden.
André Zemp untersteht das Triemlispital seit einem Jahr. Zuvor arbeitete er für KPMG und in einem eigenen Beratungsunternehmen. Der Zürcher Stadtrat benannte ihn letztes Jahr zum Programmleiter der städtischen Spitälerstrategie.