Zürich: Die Finanzsituation der Stadtspitäler bleibt angespannt

Die beiden Stadtspitäler Waid und Triemli präsentieren ihre Jahresrechnungen 2017 erneut mit hohen Defiziten.

, 30. April 2018 um 07:41
image
  • spital
  • jahresabschluss 2017
  • stadtspital zürich
Das Stadtspital Waid schliesst das vergangene Geschäftsjahr mit 13,6 Millionen Franken mehr Aufwand als Ertrag ab. Das sind 4,8 Millionen Franken mehr als noch im Vorjahr, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. 
Gewachsen sind hingegen mit rund sieben Prozent die ambulanten Erträge. Gleichzeitig behandelte das Spital 400 weniger stationäre Fälle. Zudem belastete die Rechnung nebst der ungenügenden Tarifsituation ein Sonderaufwand für die Planung der neuen Operationssäle.
Der Anteil der zusatzversicherten Patientinnen und Patienten blieb stabil und lag wie im Vorjahr bei rund 20 Prozent. Der Case-Mix-Index (CMI) sank gegenüber Vorjahr von 1.056 auf 1.053.
Massnahmen um die finanzielle Situation des Spitals zu verbessern:
  • Bettenauslastung: Verdichtung von 261 auf 234 Betten.
  • Abbau von Überzeiten oder Sortimentsstraffungen und Preisverhandlungen in der Beschaffung. 
  • Inbetriebnahme einer Chirurgischen Tages- und Wochenklinik für ambulante Patienten.
  • Zentrum für Palliative Care (Mai 2018) | externes Dialysezentrum für mobile und berufstätige Dialysepatienten.
Hier geht es zum Waid-Jahresabschluss 2017.

Triemli verbesserte Ebitda-Marge 

Auch beim Triemli resultierte für das Jahr 2017 «insgesamt kein zufriedenstellendes Gesamtergebnis.» Unter dem Strich resultierte ein Defizit von 32,1 Millionen Franken, wie das Spital mitteilt. In der Vorjahresperiode musste das Triemli einen Aufwandüberschuss von 27,4 Millionen Franken verzeichnen. Das Ergebnis 2017 beinhalte Planungs- und Projektierungskosten sowie Sonderabschreibungen von 11,2 Millionen Franken. 
Im vergangenen Jahr behandelte das Stadtspital Triemli 24'162 Patientinnen und Patienten stationär. Das sind 352 weniger als noch im Vorjahr. Die Erträge im ambulanten Bereich stiegen hingegen um vier Prozent. Immerhin verbesserte sich die Ebitda-Marge von 5,5 auf 7,2 Prozent. Auch das Triemli will sein 2016 lancierte Ergebnisverbesserungsprogramm fortführen und ergänzen. 
Hier geht es zum Jahresabschluss. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

image

Spital Samedan gehört bald zum Kantonsspital Graubünden

Dadurch werden wohl einzelne Stellen neu ausgerichtet oder aufgehoben. Andererseits dürften in den medizinischen Bereichen rund 20 zusätzliche Stellen entstehen.

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.