Wenn die Apotheke den Arzt ersetzen soll

Ein neues Versicherungsmodell macht Schule - und stösst auf Nachfrage.

, 19. August 2019 um 07:19
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Im Krankheits- oder bei einem Unfall zuerst in die Apotheke. Dazu verpflichtet das Versicherungsmodell Prima Pharma die Versicherten. Die Groupe-Mutuel-Versicherung hat dazu mit einem Apothekennetzwerk einen Vertrag abgeschlossen, dem unter anderem Amavita, Sun Store und Coop Vitality angehören und das über 350 Apotheken umfasst. Dies berichtet «Le Matin Dimanche». 
Auch die Swica, ÖKK und Sympany bieten ähnliche Modelle an. Bei der Swica haben sich drei Jahre nach der Einführung bereits über 75'000 Personen für das Modell entschieden.

Krebskranke müssen jedes Jahr in die Apotheke zur Neubeurteilung

Doch was passiert in der Apotheke, die von den Patienten zwingend zuerst aufgesucht werden muss? Stéphane Andenmatten, stellvertretender Direktor der Groupe Mutuel, sagt dazu im Artikel, dass der Apotheker den Gesundheitszustand beurteile und entscheide, ob eine Selbstmedikation nötig und ausreichend sei - oder aber, dass eine ärztliche Untersuchung notwendig ist. In der Apotheke wird in diesen Fällen auch bestimmt,  ob ein Hausarzt oder ein Spezialist zu konsultieren ist.
Für Notfälle, pädiatrische, gynäkologische  und chronische Erkrankungen entfällt die Erstkonsultation in der Apotheke. So sei etwa für einen Krebskranken der Besuch in der Referenzapotheke nur einmal im Jahr obligatorisch, schreibt «Le Matin Dimanche». Dabei werde der Fall jährlich frisch beurteilt.
Die Schweizerische Apothekergesellschaft PharmaSuisse zeigt sich ob der Entwicklung erfreut. Das Modell anerkenne die Rolle der Apotheke im gesamten Grundversorgungssystem.
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