Was die eigene Stimme über unsere Herzgesundheit verrät

Ein Computer-Algorithmus trifft eine ziemlich genaue Prognose, ob jemand an Herzproblemen leidet – allein auf der Grundlage von Sprachaufzeichnungen.

, 25. März 2022 um 09:27
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Menschen, die an Herzproblemen im Zusammenhang mit verstopften Arterien erkrankt sind, könnten künftig mittels einer Sprachaufzeichnung einfacher «identifiziert» werden. Denn eine auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Sprachanalyse-Technologie prognostiziert die Krankheits-Wahrscheinlichkeit ziemlich genau, wie eine neue Studie jetzt zeigt. 
Der Computer-Algorithmus «Vocalis Health», der mit über 10 000 gesammelten Sprachproben trainiert wurde, analysierte 30-sekündige Stimmproben von über 100 Menschen. Alle wurden zu einem Koronar-Angiogramm überwiesen. Die insgesamt über 80 Merkmale der Sprachaufzeichnungen umfassten Frequenz, Amplitude, Tonhöhe oder Kadenz. Diese Besonderheiten sind mit dem menschlichen Ohr nicht zu hören.

«Screening-Tool» vor allem für die Telemedizin nützlich

Menschen mit einem hohen sogenannten «Voice-Biomarker-Score» haben eine 2,6 Mal höhere Wahrscheinlichkeit an grösseren Problemen im Zusammenhang mit koronaren Herzkrankheiten zu leiden als Menschen mit einer niedrigen Punktzahl. Ähnliche Resultate gab es auch bei Plaque-Ansammlungen.
Obwohl die Technologie noch nicht für den Einsatz in der Klinik bereit ist, deutet es darauf hin, dass die Stimmanalyse ein leistungsfähiges «Screening-Tool» zur Identifizierung von entsprechenden Patienten sein könnte. Dieser Ansatz könnte besonders bei der Fernversorgung und Telemedizin nützlich sein, so die Forscher aus den USA. Deshalb laufen auch weitere Untersuchungen mit ähnlicher Technologie für eine Reihe von Erkrankungen. 

Tests mit anderen Sprachen erforderlich

Die Wissenschaftler um Kardiologe Jaskanwal Deep Singh Sara von der Mayo Clinic konnten nicht abschliessend feststellen, warum bestimmte Stimmmerkmale auf Herzprobleme hindeuten. Eine Rolle könnte aber das autonome Nervensystem spielen, heisst es. Es sei möglich, dass die eigene Stimme Hinweise auf die Funktionsweise des autonomen Nervensystems und damit auch Einblicke in die kardiovaskuläre Gesundheit geben könnte.
Die Studie wurde mit englischsprachigen Personen im Mittleren Westen der USA durchgeführt. Ob der Ansatz über weitere Sprachen und Länder anwendbar sei, muss jetzt noch mit weiteren Tests überprüft werden. 


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