Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) sucht derzeit einen neuen Chef für die 600 Mitarbeitenden beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Pascal Strupler wird das Amt nächsten September verlassen.
Auf die neue Direktorin oder den neuen Direktor wartet viel Arbeit. Insbesondere muss er die gesundheitspolitischen Vorlagen und Strategien ausarbeiten und weiterentwickeln. Eine Herkulesaufgabe. Das Stelleninserat umschreibt es mit den Worten «Veränderungsprozessen in einem dynamischen Umfeld».
Das Gesundheitswesen scheint derzeit an einem Scheideweg zu sein. Selten war die Frage nach zentralistisch-angebotsorientiert oder wettbewerblich-nachfrageorientiert so aktuell wie heute. Es warten viele neue Gesetze, die umgesetzt werden müssen.
Akademiker und Chef von 600 Mitarbeitenden
Das BAG ist mit seinen rund 600 Mitarbeitenden für die nationale Gesundheitspolitik und damit gemeinsam mit den Kantonen für die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung zuständig. Spitzenbeamte sollten nebst Englisch deshalb generell mindestens zwei Amtssprachen beherrschen.
Für die Amtsführung verlangt Bundesrat Alain Berset nebst fundierten Kenntnissen des Gesundheitswesens und der Gesundheitspolitik einen akademischen Werdegang – mit Vorteil im Gesundheitsbereich. Zudem benötigt die neue Führungsperson ausgewiesene Erfahrung in der Handhabung und Führung von vernetzten und komplexen Strukturen.
Es versteht sich von selbst, dass die Spitzenposition eng mit politischen Entscheidprozessen, administrativen Abläufen und Wirtschaftspolitik verknüpft ist. Und natürlich setzt das Amt als BAG-Direktor auch Know-How im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitswesens voraus.
Galionsfigur, Verhandler, Kommunikator
Darüber hinaus umfasst
das Jobinserat Schlagwörter wie vernetztes Denken, konzeptionelle Fähigkeiten, Durchsetzungsfreude, Innovationsvermögen, Belastbarkeit und Entscheidungsfreude. Alles Fähigkeiten, die mitunter schwierig zu messen sind.
Warum Pascal Strupler (1959) nach zehn Jahren die Amtsführung aufgibt, ist nicht ganz klar. Gut möglich, dass es auch mit einer denkbaren Änderung der Departementsverteilung zusammenhängt? Gute Chancen für die Nachfolge des Walliser Juristen dürfte BAG-Vizedirektor Thomas Christen haben, wenn er sich überhaupt bewirbt.