Warum ein Baselbieter Pflegefachmann in Deutschland geheiratet hat

Er wollte seinen Mann richtig heiraten – und ging deshalb für die Hochzeit nach Deutschland: Philipp Schoch, Leiter der Notfallpflege im Kantonsspital Baselland.

, 28. August 2019 um 05:25
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Dass der Baselbieter Notfallpflegefachmann seine Heirat auf Instagram bekanntgab, hat einen guten Grund: Philipp Schoch ist nicht nur der Leiter der Notfallpflege im Kantonsspital Baselland (KSBL), sondern auch Politiker bei den Grünen - und er hat einen Mann geheiratet.
Die Heirat hat für ihn auch einen politischen Hintergrund, wie er gegenüber der «Basler Zeitung» sagte. Er wollte seinen Partner Christof Weinhardt nämlich richtig heiraten.
Weil das in der Schweiz nicht geht, liessen sich die beiden im deutschen Karlsruhe trauen. Sie sind nun in Deutschland offiziell verheiratet. In der Schweiz hingegen gilt ihre Hochzeit nur als eingetragene Partnerschaft.
Hierzulande haben gleichgeschlechtliche Paare derzeit noch kein Recht zu heiraten. Es ist aber eine Initiative hängig, die eine «Ehe für alle» vorsieht. Die Öffnung der Ehe wird von der SP, der FDP, den Grünen, der GLP, der BDP und einer Mehrheit der CVP unterstützt, von der SVP hingegen abgelehnt.
Mit seiner Hochzeit will Philipp Schoch zeigen, wie er und seine Partei sich die Zukunft der Ehe vorstellen. Der 46-jährige Pratteler ist selber seit Jahren politisch aktiv. Bis letztes Jahr sass er als Mitglied der Grünen im Baselbieter Parlament. Nun kandidiert er für den Nationalrat.
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