Vertrauensverlust für das elektronische Patientendossier

Die jüngste Swisscom-Panne färbt unweigerlich auf die Informatikplattformen der eHealth-Tochter Swisscom Health AG ab.

, 12. Juli 2019 um 06:58
image
  • elektronisches patientendossier
  • ehealth
  • spital
  • ärzte
  • praxis
  • it
Die Swisscom hat im Speicherdienst MyCloud Fotos und Videos von hunderten Kunden unwiderruflich gelöscht: Kostbare Momenten wie Ferienerinnerungen, Hochzeitsbilder oder wichtige Scans sind für immer verschwunden. Es ist bereits die zweite grössere Datenpanne bei der Swisscom in jüngster Zeit.
Um wie viele gelöschte Daten es sich genau handelt, will die Swisscom gegenüber den Tamedia-Zeitungen nicht angeben. «Es handelt sich um einen Fehler, der bei der internen Entwicklung einer Software-Komponente entstanden ist.» Heute speichern über 400'000 Schweizerinnen und Schweizer Privatbilder und Videos auf MyCloud.

Swisscom liefert Infrastruktur für das EPD

Diese Panne wirft Fragen auf. Insbesondere, weil die Swisscom auch im eHealth-Geschäft mitspielt – und auch mitverdienen will. Wer vertraut einem Anbieter seine sensiblen elektronischen Patientendaten wie Röntgenbilder oder Laborberichte, wenn dieser nicht einmal die Hochzeitsfotos sicher verwahren kann?
Mitte April 2020 wird in der Schweiz das elektronische Patientendossier (EPD) lanciert. Swisscom liefert in 13 Kantonen und für mehr als die Hälfte der Bevölkerung die Technologie dazu – für die Betriebsgesellschaft Axsana. Das Unternehmen Swisscom Health beschäftigt in Zürich und Bern rund 130 Mitarbeitende.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So will ein Landwirt die Tarifpartner entmachten

Die Hausärzte und Hausärztinnen sollen per Gesetzesänderung besser gestellt werden, verlangt eine Motion: Die Tarifpartner seien dazu nicht in der Lage.

image

Innovative Kinderradiologie am Kantonsspital Baden

Das Kantonsspital Baden setzt in seinem Neubau neue Massstäbe in der patientenfreundlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Kinderradiologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen und arbeitet eng mit anderen Fachbereichen zusammen.

image

Co-Creation im Gesundheitswesen

Zippsafe revolutioniert mit seinen Produkten das Gesundheitswesen. Ein platzsparendes Spindsystem optimiert Personalumkleiden, während ZippBag und ZippScan den Umgang mit Patienteneigentum verbessern. Erfahren Sie, wie die Produkte durch enge Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern entwickelt wurden.

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.