Die «Neue Zürcher Zeitung» berichtet nun auch über erheblichen Widerstand: Mehrere namhafte Forscher, Professoren und Endokrinologen aus der Schweiz kritisierten das Berufungsverfahren scharf. Der Grund: Marc Donath, einer der renommiertesten Schweizer Mediziner, sei bereits in der ersten Runde für den Klinik-Posten nicht berücksichtigt worden.
Die klare Nummer eins kommt nicht infrage
Man spricht von einem «schockierenden» und «diffamierenden» Entscheid. Die Professoren bezeichnen die Vorgänge als «völlig unverständlich» und «für die Universität Zürich rufschädigend», wie die NZZ erfuhr.
Krach um Publikation
Donath selbst führt die Nichteinladung auf frühere Auseinandersetzungen mit Spinas zurück, wie er auf Anfrage der NZZ sagte. Er habe sich, als er noch in Zürich arbeitete, geweigert, den Namen seines damaligen Chefs auf eine Publikation zu nehmen, an der Spinas laut Donath nicht mitgearbeitet hatte.
Das Berufungsverfahren an der Universität Zürich bezeichnet Marc Donath laut der Zeitung als «grotesk». Er zweifelt die Unabhängigkeit der Kommissionsmitglieder an.
«Fadenscheinige Begründung»
Begründet hatte die Kommission die Nichtberücksichtigung mit dem Argument, dass Donath aus grundsätzlichen Überlegungen nicht infrage komme. Man suche für den Klinik-Posten keinen Diabetologen, sondern einen stärker auf die Endokrinologie fokussierten Bewerber.
Diese Argumentation halten die Kritiker jedoch für fadenscheinig. «Seine Forschung findet vor allem im Gebiet des Diabetes statt, aber er ist ein klinisch aktiver Endokrinologe mit einem hervorragenden Leistungsausweis in der klinischen Endokrinologie sowohl als akademischer Arzt als auch als Lehrer», heisst es in einem Protestschreiben, das der NZZ vorliegt.