Bislang könnten sich rund 27'000 der 500'000 Einwohner im Kanton Genf mit dem neuen Coronavirus angesteckt haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Genfer Universitätskliniken (HUG). Erstmals wurde damit die Infizierungsrate der Bevölkerung ermittelt.
Das Studienresultat entspricht einer Seroprävalenz von mindestens 5,5 Prozent der Bevölkerung, schreiben die HUG in einer Mitteilung. Die Quote läge damit fünf bis sechs Mal höher als bislang gemessen, aber trotzdem kleiner als erhofft.
Mit grosser Vorsicht zu interpretieren
Das Vorhandensein von Anti-Sars-Cov-2-Antikörpern im Blut bestätigt, dass die getestete Person dem Virus ausgesetzt war. Es ist laut den Genfer Universitätskliniken aber nicht zulässig, damit auf eine vollständige oder teilweise Immunität gegen die Krankheit Covid-19 zu schliessen.
Die als «erste Schätzung» bezeichnete Studie ist mit zahlreichen Unsicherheiten verbunden, wie die Hôpitaux Universitaires de Genève weiter festhalten: etwa die Entwicklung der Immunität, die Dynamik der Epidemie oder die begrenzte Teilnehmerzahl von 760 Personen. Die Resultate müssten mit grosser Vorsicht interpretiert werden. Die Studie dauert acht Wochen und wird noch bis Ende Mai fortgesetzt.