Früher besonders ineffizient, jetzt besonders effizient: Dies der rote Faden eines Artikels über das Triemlispital im
«Tages-Anzeiger». Am Zürcher Stadtspitals zeigt die Zeitung auf, wie ein Krankenhaus nach Einführung der Fallpauschalen seine Position verbessern konnte.
Die entscheidenden Punkte:
Mehr Patienten: Die Zahl der stationären Fälle stieg von 2012 bis 2014 um fast 9 Prozent. Beim Kantonsspital Winterthur lag das Plus bei 3 Prozent, im zürcherischen Durchschnitt bei 6 Prozent.
Höhere Bettenbelegung: Von 72,5 (einem unterdurchschnittlichen Wert) stieg die Belegung auf 86 Prozent (einen sehr hohen Wert). Der Zürcher Schnitt liegt bei 78,4 Prozent.
Tiefere Aufenthaltsdauer: Seit 2012 senkte das Triemli die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 6,1 auf 5,7 Tage – also auch hier von überdurchschnittlich zu unterdurchschnittlich. Im Kanton Zürich liegt der Wert bei 5,8 Tagen.
Günstigere Fälle: Die Kosten eines durchschnittlichen Falles im Triemlispital sanken im letzten Jahr von 10'500 auf 10'000 Franken. Derweil ging in den meisten Spitälern der Trend in die andere Richtung.
Kurz: Was der «Tagi» aufzeigt, ist eine Effizenzsteigerung auf mehreren Ebenen. Da stellt sich natürlich die Frage nach den Gründen.
Perioperatives Zentrum: Spitaldirektor Erwin Carigiet nennt als Hauptursache die Einrichtung des ambulanten perioperativen Zentrums. Bei Wahleingriffen finden heute alle Voruntersuchungen ambulant statt – operiert wird am Tag des Spitaleintritts.
Optimierte Abläufe: Das Triemli stockte im Betrachtungszeitraum die Operationsspuren auf und verbesserte die Abläufe, so dass die Auslastung gesteigert werden konnte.
Konzentration: Damit hängt zusammen, dass das Triemli komplizierte Operationen übernahm, die früher zum Beispiel im Waidspital, im Limmattal oder in Affoltern stattfanden.
Versorgungskette: Heute ist es zudem besser möglich, dass jene Patienten das Akutspital rascher verlassen, die alleine zu Hause noch überfordert wären – weil sie rasch einen Platz in einem städtischen Pflegeheim erhalten.