Die Wahl ist noch nicht einmal offiziell und verkündet, aber bereits ein Politikum.
Wie gemeldet, soll der ehemalige CHUV-Finanzchef Philipp Müller in den Verwaltungsrat des
Freiburger Spitals HFR einziehen; er würde dort ab Januar 2018 Alt Staatsrat Pascal Corminboeuf ersetzen.
Nun reagierte die
SVP des Kantons Freiburg mit einem Widerspruch: «Diese Nomination macht uns auf mehreren Ebenen betroffen», schreibt die Partei in einem Communiqué, das der
«Liberté» vorliegt. Interessenkonflikte seien nicht zu vermeiden. «Wenn er beispielsweise aufgerufen ist, im Interesse des HFR zu entscheiden: Welche Position würde der neue Verwaltungsrat gegenüber seinem früheren Arbeitgeber einnehmen?»
Wurden alle Optionen ausgeschöpft
Im Hintergrund steht, dass Müller sein Amt als CHUV-Finanzchef nach vier Jahren aufgegeben hat, weil seine Frau
Cesla Amarelle in die Kantonsregierung der Waadt gewählt worden war. Und zwar als Mitglied der SP.
Die SVP stellt daher die Frage, «ob der Staatsrat alle seine Optionen ausgeschöpft, um ausgerechnet Herrn Müller auf einen so wichtigen Verwaltungsratssitz im HFR zu wählen.» Auch moniert die Volkspartei die ungenügende Kommunikation der Kantonsregierung; so seien offenbar die heutigen Verwaltungsräte nicht im Voraus informiert worden. Tatsächlich wurde die Wahl nicht etwa durch ein Communiqué publik, sondern durch einen Artikel in «La Liberté».
Man werde im Grossen Rat, also dem Kantonsparlament, in der Sache vorgehen, so die SVP.