Susanne Hochuli: 11 Listenspitäler sind zu viel

Die neue Präsidentin der Stiftung für Patientenschutz SPO sieht bei den Spitälern noch viele Einsparmöglichkeiten.

, 29. Mai 2017 um 06:00
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Nach einem halben Jahr Sendepause meldet sich Susanne Hochuli zurück: Die ehemalige Gesundheitsdirektorin des Kantons Aargau wurde Mitte Mai zur Präsidentin der Stiftung für Patientenschutz gewählt. Jetzt äusserte sie sich im «Sonntagsblick» zu ihrer Stossrichtung dort.
Die Stiftung müsse stärker hörbar werden und vermehrt Aussenwirkung entfalten, so Hochuli: «Die SPO muss zur politischen Lobby-Organisation werden.»

Per Pferdekutsche ins Spital

Befragt zur allgemeinen Entwicklung im Gesundheitswesen, deutete die ehemalige Grünen-Regierungsrätin vor allem auf die Spitäler: «Wir haben zu viele Spitäler, das ist klar», so Hochuli im Sobli. Dass alle 30 Kilometer ein Spital stehe, welches an 365 Tagen zu 24 Stunden bereitsteht, sei nicht mehr sinnvoll. Früher seien die Spitäler in der Region erreichbar sein müssen: «Aber heute? Wer geht noch zu Fuss oder per Pferdekutsche ins Spital?»
Die Frage sei also, «ob wir uns das finanziell noch leisten können und ob es der Qualität dient.» Konkret nannte Hochuli ihren Heimatkanton Aargau: Dort gebe es heute elf kantonale Listenspitäler – «zu viele».
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