Nur noch ein einziges Altersheim betreibt die Stadt Bern selber. Und ausgerechnet dieses liegt nicht einmal auf eigenem Boden, sondern ausserhalb der Stadt im Grünen. Nun verkauft sie es an die Gümliger Stiftung Siloah.
Wenig Stadtbewohner
Aus zwei Gründen: Die Stadtberner Betagten bleiben lieber in ihren Quartieren wohnen. Nur noch ein Viertel der rund 150 Plätze in Kühlewil wird von Stadtbewohnern belegt. Ausserdem war der Betrieb für die Stadt ein Verlustgeschäft. Insbesondere die anstehende Renovation des Heims für 20 Millionen Franken wollte die Stadt nicht selber bezahlen.
«Als Einzelheim hat es kaum eine Zukunftsperspektive», befand die Stadtregierung. Nachdem nun auch die Stimmberechtigten zugestimmt haben, verkauft die Stadt die Heimliegenschaften für 12 Millionen Franken.
Gleiche Konditionen für Mitarbeiter
Künftig wird die Stadt noch mit 20 Prozent an der neuen Aktiengesellschaft Kühlewil beteiligt sein. Die Mitarbeiter sollten unter dem Verkauf nicht zu leiden haben. Ihnen wird nicht nur der heutige Lohn, sondern auch das Pensionsalter und die Rentenhöhe garantiert, und sie bleiben in der Personalvorsorgekasse der Stadt Bern versichert. Die Stiftung Siloah muss ausserdem einen Firmen-GAV einführen.
Im Vergleich mit bestehenden kantonalen Gesamtarbeitsverträgen im Bereich Spitäler und Langzeitpflege bietet das Personalreglement der Siloah-Gruppe laut den Stadtbehörden gleichwertige oder gar leicht bessere Arbeitsbedingungen. Der einzige Nachteil: Es gibt eine 42-Stunden-Woche statt einer 40-Stunden-Woche. Dafür bietet die Siloah-Gruppe mehr Kompensationstage für die Umkleidezeit sowie höhere freiwillige Betreuungszulagen für Kinder.
Siloah-Chirurgie gehört SMN
Die Stiftung Siloah betreibt in Gümligen Altersmedizin und Langzeitpflege. Seine Chirurgie-Abteilung hat das Siloah-Spital vor drei Jahren an die Privatklinikgruppe SMN verkauft.