St. Galler Spitäler kündigen Verträge

Die vier kantonalen Spitalverbunde sind mit den Vergütungen im ambulanten Bereich nicht zufrieden. Nun haben sie reagiert.

, 15. August 2018 um 08:00
image
  • spital
  • tarmed
  • ambulant vor stationär
  • st. gallen
Die vier St. Galler Spitalverbunde haben die Tarifverträge mit den Krankenversicherern gekündigt. Der Grund: Die Spitalgruppen monieren, dass der für den ambulanten Bereich verwendete Tarmed-Taxpunktwert nicht kostendeckend sei. Dies berichtet das  «St. Galler Tagblatt» in der Mittwochausgabe. In Kraft treten würden die Kündigung der Verträge auf Anfang  2019. Der Mediensprecher des Kantonspitals sagt dem «Tagblatt», dass «im Herbst weitere Verhandlungen mit den Kassenverbänden anstehen». Von einem allfälligen Scheitern wäre die Patientenversorgung nicht betroffen. In diesem Falle würde die Regierung einen provisorischen Tarif festlegen. Anschliessend würde der Kanton die Spitäler und die Versicherungen anhören und dann einen neuen Taxpunktwert festsetzen.
Aktuell ist der KVG-Taxpunktwert im Kanton St. Gallen einer der tiefsten in der Schweiz. Er beträgt derzeit 83 Rappen. Zum Vergleich: Im Kanton Waadt beträgt dieser beispielsweise 96 Rappen. Der nationale Durchschnitt liegt bei 89 Rappen. Im Kanton St. Gallen wünscht man sich ein nationales Angleichen der Tarmed-Vergütungen.
Vor einem Monat hatten bereits die St. Galler Ärzte die regionalen Taxpunktwert-Verträge gekündigt - dies gemeinsam mit den Kollegen aus den anderen Ostschweizer Kantonen. Auch sie fordern eine Anhebung des Taxpunktwerts.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Mythos Kostenexplosion: Das Gesundheitswesen wird günstiger

Während die Preise für Konsumgüter steigen, werden medizinische Behandlungen, Medikamente oder Therapiegeräte billiger. Sollte man die gesundheitspolitische Debatte neu ausrichten – hin zu den wahren Ursachen?

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

image

Spital Samedan gehört bald zum Kantonsspital Graubünden

Dadurch werden wohl einzelne Stellen neu ausgerichtet oder aufgehoben. Andererseits dürften in den medizinischen Bereichen rund 20 zusätzliche Stellen entstehen.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.