SRO: Vom Lei­ten­den Arzt zum Dorfdoktor

Ein Leitender Arzt An­äs­the­sie am Spital Region Oberaargau praktiziert künftig als Hausarzt im Kanton Solothurn. Ein Unternehmer und Mäzen hat dies unterstützt.

, 9. Juni 2016 um 11:53
image
Ein doch eher ungewöhnlicher Schritt: Wojciech Syrynski beginnt im November als selbständiger Hausarzt in der solothurnischen Gemeinde Matzendorf. Dies geht aus einem Bericht im «Oltner Tagblatt» hervor.
Syrynski ist seit 13 Jahren Leitender Arzt mit Schwerpunkt Anästhesie und Schmerztherapie im Spital Region Oberaargau (SRO) in Langenthal. Zudem verfügt er neben dem Fach­arzttitel FMH für An­äs­the­sio­lo­gie über eine Ausbildung als Allgemeinpraktiker und den Zusatztitel Not­arzt.
Seit über zwei Jahren gibt es in Matzendorf keinen Dorfarzt mehr. Die Gemeinde ist seit Ende 2014 auf der Suche nach einem Allgemeinpraktiker gewesen. 

Unternehmer Guido Fluri unterstützt

«Mein Ziel ist es, ein Gesundheitszentrum mit umfangreichem medizinischem Angebot aufzubauen», so Syrynski. So sollen dem Dorf und der Region langfristig die Möglichkeit nach einer Gesundheitsversorgung in der Nähe geboten werden.
Seine Praxis entsteht im ehemaligen Coop-Laden rechts dem Gasthof Sternen. Möglich wurde die erfolgreiche Arztsuche laut dem Bericht auch dank der infrastrukturellen Hilfe des gebürtigen Matzendörfers Guido Fluri. Der bald 50-jährige Solothurner Unternehmer und Mäzen lancierte 2014 die Volksinitiative «Wiedergutmachung für Verdingkinder». 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Frühpensionierung? Nicht mit uns.

Mitten im Medizinermangel bietet eine grosse deutsche Erhebung ein überraschendes Bild: Nur sehr wenige Ärztinnen und Ärzte streben einen frühen Ruhestand an. Viele möchten bis in die späten Sechziger oder gar Siebziger tätig sein – mit Leidenschaft.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

Medizinstudium: Berns Parlament setzt ein klares Zeichen

Ohne Gegenstimmen nahm der Grosse Rat einen Vorstoss an, der mehr Studienplätze verlangt. Auch soll der Kanton dafür neue Bauten sowie Fördermassnahmen für unterversorgte Medizin-Fachrichtungen finanzieren.

image

Berner Ärzte orten Unterversorgung bei Endokrinologie und Diabetologie

Endokrinologie und Diabetologie sind zunehmend gesuchte Fachbereiche. Laut einer Ärzte-Befragung im Kanton Bern gibt es dort mehr Engpässe.

image
Gastbeitrag von Esther Wiesendanger

Da sind steigende Gesundheitskosten ja nur logisch

Getrennte Apotheken in Gruppenpraxen, Impfverbote in der Pflege, teure Zusatzkontrollen: Groteske Behörden- und Kassenentscheide lähmen die Versorgung. Sind wir Ärzte eigentlich Komiker?

image

Viszeralchirurgie: Nachwuchs gesichert, Erfahrung gefährdet

Bis 2040 dürfte die Zahl der Viszeralchirurgen in der Schweiz solide steigen. Doch sinkende Fallzahlen und neue Arbeitsmodelle erschweren die Versorgung.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.