Spital Zollikerberg: Mehr Patienten, deutlich mehr Gewinn

Doch auch im letzten Jahr mussten die Einnahmen bei den Privatpatienten den Allgemeinversicherten-Bereich subventionieren.

, 3. März 2016 um 09:00
image
  • spital
  • spital zollikerberg
  • zürich
Im vergangenen Jahr liessen sich 8 Prozent mehr Patientinnen und Patienten im Spital Zollikerberg behandeln als im Vorjahr 2014: Es waren genau 49'037 Personen.
Bei den stationären Patienten war der Zuwachs etwas kleiner (wie dies bekanntlich dem Trend entspricht), er betrug 5 Prozent. Damit stieg die Zahl hier erstmals über die Marke von 10'000 Patienten. 
Den grössten Patientenzuwachs verzeichnete die Klinik für Innere Medizin mit einem Plus von 8 Prozent.
Wie andernorts gab es 2015 auch am Zürcher Stadtrand einen Geburtenrekord: 1'853 Kinder kamen auf dem Zollikerberg zur Welt. 
Im ambulanten Bereich verzeichnete die Kinder-Permanence des Spitals Zollikerberg mit einem Plus von 19 Prozent eine überdurchschnittliche Steigerung der Besuche.
Ebenfalls zweistellig nahmen die ambulanten Untersuchungen in der medizinischen Diagnostik zu. Hier habe insbesondere die Kardiologie grossen Zuspruch gefunden, meldet das Spital weiter: Sie war 2014 infrastrukturell sowie mit Reto Berli auch personell ausgebaut worden.

  • Zu den freien Stellen am Spital Zollikerberg

Mit den Patientenzahlen stieg auch der Umsatz: Er kletterte um 6 Prozent auf 141 Millionen. Am Ende verblieb ein Reingewinn von 5,9 Millionen Franken – ein sattes Plus von 25 Prozent gegenüber 2014. Im Hintergrund steht auch, dass das Spital im Vorjahr wegen diverser Infrastruktur-Investitionen höhere Abschreibungen und Zinsbelastungen ausweisen musste.
Angesichts der aktuellen Zahlen, so meldet das Zürcher Listenspital, könne man die in den kommenden Jahren weiter steigende Investitionslast verkraften. Allerdings sei auch 2015 eine Quersubventionierung der allgemeinversicherten Patienten aus dem Gewinn bei den Privatpatienten nötig gewesen. 

Einzelzimmer für vier von fünf Patienten 

Nach der Sanierung des Ostflügels setzte das Spital Zollikerberg im Frühling 2015 sein Einzelzimmer-Konzept um: Neben Privatversicherten belegen nun auch alle Halbprivatversicherten und viele Allgemeinversicherte ein Einzelzimmer. Jetzt kann das Spital Zollikerberg 70 bis 80 Prozent der stationären Patienten Einzelzimmer zur Verfügung stellen.
Im November 2015 hat das Spital Zollikerberg mit der Erstellung des Nordbaus begonnen. Ab Frühling 2017 werden darin die Operationsabteilung, die erweiterte Gebärabteilung, die Neonatologie und die Zentralsterilisation untergebracht.

Wie läuft die Frauen-Permanence am Stadelhofen?

Im Oktober 2015 öffnete das Spital Zollikerberg eine eigene Frauen–Permanence in der Stadt Zürich. Gegenüber dem Bahnhof Stadelhofen bietet diese Abteilung der Frauenklinik an 365 Tagen im Jahr eine Anlaufstelle für dringliche gynäkologische Konsultationen und Notfälle. Die Anzahl der täglich behandelten Patientinnen habe sich innerhalb der ersten drei Monate verdoppelt, meldet das Spital in einer ersten Bilanz.

Das Spital Zollikerberg

Das von der Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule getragene Akutspital bietet ein breites Angebot an medizinischen Leistungen in der Inneren Medizin, der Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe an. Es beschäftigt mehr als 100 fest angestellte Ärztinnen und Ärzte sowie rund 60 Belegärzte.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Spital Männedorf will sich Zukunft mit Mietwohnungen sichern

Das Spital baut eine Villa um und vermietet sie an Gutbetuchte. Die Mieteinnahmen gehören zur Finanzstrategie.

image

Hospital-at-Home kommt ans linke Zürichseeufer

Ab sofort können Patienten am linken Zürichseeufer über das See-Spital Horgen, die Hospital at Home AG und die Spitex Horgen-Oberrieden zu Hause statt im Spital behandelt werden.

image

Die neue CEO des Spitals Bülach kommt vom Basler Universitätsspital

Sabrina Gänsbacher wird im Juni die Nachfolgerin von Doris Benz im Spital Bülach.

image

Hospital at Home: Zürcher Vorreiter ziehen Bilanz

Das Spital Zollikerberg und die Hospital at Home AG haben bislang 750 Patienten zu Hause behandelt. Die Ergebnisse sind positiv, die langfristige Finanzierung bleibt jedoch ungewiss.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Spital Zollikerberg: «Fast Track» im Notfall

Ein neuer Behandlungspfad für leichtere Fälle soll Wartezeiten senken und zugleich die Sicherheit erhöhen.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.