Spital zog Covid-Zahlung vergebens vor Gericht

Das Spital Männedorf wollte das Dreifache der Covid-Entschädigung geltend machen. Doch vor Gericht unterliegt das Spital gegen die Zürcher Gesundheitsdirektion.

, 13. Juni 2022 um 10:47
image
  • spital
  • spital männedorf
Das Spital Männedorf erhielt für die abgesagten Eingriffe und Therapien während des ersten Lockdowns im Jahr 2020 rund 260'000 Franken Covid-Entschädigung. Das war dem Spital zu wenig, es verlangte über 800'000 Franken für den Ertragsrückgang  und ging bis vor das Zürcher Verwaltungsgericht. 
Vor dem Hintergrund der Behandlung von vergleichsweise vielen ausser-kantonalen Covid-Patientinnen und -Patienten erzielte das Spital eine (theoretische) Ertragserhöhung von über einer halben Million Franken. Da die anderen Kantone nicht zahlen wollten, beschloss die Zürcher Regierung die Entschädigung «auf Grundlage einer Nettobetrachtung» zu berechnen, was dazu führte, dass die Covid-Entschädigungen insgesamt sanken.
Nach Ansicht des Zürcher Verwaltungsgerichts hat der Kanton damit richtig gehandelt, wie mehrere Medien berichten. Es gebe kein Verbot, auch Erträge mit ausser-kantonalen Patienten zu berücksichtigen, wie aus dem rechtskräftigen Urteil des Verwaltungsgerichtes hervorgeht. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

image

Die digitalisierte Patient Journey in der Lindenhofgruppe

Die digitale Patient Journey ist in Schweizer Spitälern etabliert. Sie erleichtert Patient:innen die Planung, Vorbereitung und Begleitung rund um den Spitalaufenthalt und entlastet das medizinische Personal – besonders bei psychisch belastenden Situationen im Vorfeld.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.