Spital Einsiedeln verliert seinen Direktor

Nach turbulenten Zeiten steht das Spital Einsiedeln vor einem neuen Problem: Der Spitaldirektor Michael Mehner will gehen. Wann und wohin ist offen.

, 1. Juni 2022 um 06:50
image
  • spital
  • ameos
Michael Mehner verlasse das Spital Einsiedeln auf eigenen Wunsch, teilt dessen Betreiberin, die Ameos-Gruppe mit. Mehner hat achteinhalb Jahren in verschiedenen Funktionen für Ameos gearbeitet.

Ameos sprang im letzten Moment ein

Wann Mehner geht, sei noch offen. Er hat eine sechsmonatige Kündigungsfrist. Vorderhand soll sich Martin Stein, Mitglied des Vorstandes der Ameos-Gruppe, vermehrt dem Spital in Einsiedeln widmen. Die Suche nach einer neuen Direktorin oder einem neuen Direktor sei aber eingeleitet.
Zu seinen Plänen hält sich Michael Mehner bedeckt. Bekannt ist, dass Mehner vor gut zwei Jahren als neuer Spitaldirektor in Einsiedeln keine einfache Aufgabe übernahm. Damals stand das Spital wegen finanzieller Probleme vor der Schliessung. Ameos sprang im letzten Moment ein.

Chefarzt der Frauenklinik blieb nur vier Monate

Doch der Spitalbetrieb kam nicht richtig in die Gänge: Das Spital Einsiedeln übernahm kurze Zeit später in einer Hauruck-Übung die Geburtsklinik des Paracelsus-Spitals Richterswil, das ein paar Tage zuvor geschlossen worden war.
Doch der Chefarzt der Frauenklinik, der ebenfalls nach Einsiedeln wechselte, war nach vier Monaten schon wieder weg. Auch weitere Ärzte und Pflegefachleute kündeten damals. Seit gut einem Jahr ist der Internist und Kardiologe Hans-Ulrich Kain Chefarzt und Leiter der Klinik für Innere Medizin.

Ameos: Zwei Kliniken und vier Praxen

Die in Zürich niedergelassene Ameos-Gruppe versucht seit längerem, auch im Schweizer Gesundheitswesen Fuss zu fassen. Neben dem Spital Einsiedeln betreibt die Gruppe in der Schweiz allerdings nur noch eine Psychiatrie-Klinik in Brunnen und vier Praxen in Luzern, Sursee, Zug und Zürich. Das Kerngeschäft der Gruppe ist Österreich und Deutschland. Dort betreibt sie laut eigenen Angaben «fast einhundert Einrichtung an über 50 Standorten.»

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital Baden: Petition für Teuerungsausgleich

Gute ein Drittel des Personals unterschrieb die Forderung nach Nachbesserungen in der Lohnrunde.

image

Insel Gruppe: Christian Leumann bleibt bis Ende 2025

Die Suche nach einem neuen CEO stockt. Interims-Direktor Leumann will dazu beitragen, dass kein Zeitdruck entsteht.

image

Nachhaltiger Neubau in Arlesheim: Fast alles aus Holz

Der Neubau der Klinik Arlesheim setzt auf nachhaltigen Holzbau. Mit modernster Architektur und ökologischen Materialien entsteht ein einzigartiges Gebäude, das Gesundheit und Umwelt vereint. Ein Projekt, das für die Zukunft der medizinischen Versorgung steht.

image

Spital Wallis: 30 zusätzliche Stellen für die Pflege

Der Kanton bewilligt 6,6 Millionen Franken, mit denen nächstes Jahr die Arbeitsbedingungen im Spital Wallis verbessert werden können.

image

Zürich: Kein Teuerungsausgleich in den kantonalen Spitälern

Seit 2023 wuchsen die Lohnsummen bei KSW, PUK, IPW und USZ deutlich schwächer als in der übrigen Kantonsverwaltung.

image

Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

Vom gleichen Autor

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Pflegefachleute verschreiben so sachkundig wie Ärzte

Das dürfte das Pflegepersonal freuen: Es stellt laut einer US-Studie genauso kompetent Arzneimittel-Rezepte aus wie Ärzte.

image

Temporär-Arbeit in der Pflege: Ein Angebot mit Haken

Es gibt gute Gründe für Pflegefachleute, sich nur noch temporär anstellen zu lassen. Aber es gibt auch ein paar gute Argumente dagegen.