Spital Affoltern: Präsidentin will nicht mehr

Die Präsidentin des Spital Affoltern tritt nach einem halben Jahr sofort zurück. Als Übergangslösung soll der Vizepräsident Barbara Messmer ersetzen.

, 8. Oktober 2015 um 07:34
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Mit einem Schreiben hat Barbara Messmer die Aufsichtskommission des Spital Affoltern um eine vorzeitige Entlassung gebeten. Dies meldet die «Neue Zürcher Zeitung» am Donnerstag.
«Seit Antritt meines Amtes habe ich festgestellt, dass die zeitliche, aber auch persönliche Belastung, die mit dieser Position verbunden ist, ständig zunimmt und das Mass bei weitem übersteigt, von dem ich zum Zeitpunkt meiner Wahl ausgegangen bin und das mir vorgängig mitgeteilt worden ist», schreibt Messmer laut NZZ in ihrem Brief.

Persönliche Anfeindungen

Die massiven persönlichen Anfeindungen hätten die Arbeit noch zusätzlich erschwert. Der Verein «Pro Zweckverband» attackiert in Leserbriefen und auf seiner Website die Spitalführung seit Jahren.
Messmer bedauere diesen Schritt und bitte um Verständnis dafür, dass sie diese wichtige Aufgabe unter den gegebenen Umständen nicht weiterführen könne. Sie ist erst seit Mai Präsidentin der Betriebskommission.

Neue Spitalstrategie: im Frühling

Interimistisch soll Jürg Burger, Vizepräsident der Betriebskommission, das Amt übernehmen. Es sei aber weiterhin das Ziel der Kommission, bis im Frühling die dringend nötige neue Strategie für das Spital zu präsentieren, so Messmer auf Anfrage der NZZ.
Das Spital Affoltern hat turbulente Zeiten hinter sich, schreibt die Zeitung weiter. Denn in den letzten Jahren kam es sowohl in der operativen als auch in der strategischen Leitung zu zahlreichen Wechseln. 
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