So heiss ist es in den Spitälern

Für heisse Sommer sind viele Spitäler mangelhaft ausgerüstet. Das soll sich ändern.

, 28. Juni 2019 um 07:02
image
  • spital
  • hitze
  • neubauten
  • arbeitswelt
Die Sommer werden klimabedingt immer wärmer. Wie sich in diesen Tagen zeigt, sind viele Spitäler baulich nur ungenügend dafür ausgerüstet. In vielen Patientenzimmern wird geschwitzt. Doch: Nur die wenigsten Spitäler habn Klimaanlagen in den Zimmern. Im Kanton Zürich ist dies etwa bei den neueren Trakten der Hirslanden-Privatkliniken der Fall.
Im Kantonsspital Winterthur sind einzig der Behandlungstrakt und die Intensivstation klimatisiert. Im See-Spital Horgen sind es die Operationsräume, die Notfall- und Intensivstation sowie die Geburtenabteilung. Mediensprecher Manuel Zimmermann sagte im August dem «Landboten»,  der Kanton habe bei der Erstellung des Neubaus Anfang der 2000er-Jahre keine weiteren Klimaanlagen bewilligt. «Erst nachträglich wurde uns erlaubt, auch die Frischluftzufuhr zum Bettentrakt zu kühlen.» Diese Frischluft habe heute eine Temperatur von 22 Grad.
Auch im Universitäts-Kinderspital Zürich ist es heiss. Im Kinderspital sei die Kühlung zwar nach und nach ergänzt worden. Aber nicht überall: Im alten Gebäude wurden Umluftkühlgeräte eingebaut, wo es medizinisch unabdingbar ist. Ebenso in speziellen Behandlungszimmern.  
In Klimageräte können sich gefährlichen Keime bilden. Deshalb müssen sie überwacht werden. Im Spital Wetzikon setzt man auf der Bettenstation aus diesem Grund keine Klimageräte ein.

Besserung in Sicht

Künftig dürfte es in den Spitälern kühler werden. Grund dafür sind die Neubauten, die viele Spitäler planen. Diese werden so isoliert, dass die Wärme nicht ins Haus dringen kann. Der Neubau des Kinderspital soll zudem im Sommer mit Erdsonden  gekühlt werden - im Winter wird mit diesen geheizt. In den Räumen wird die Temperaturregulation mittels Bauteilkühlung über die Decke und den Boden. Ähnliche Systemen sollen auch in den geplanten Neubauten in Horgen, Wetzikon, Winterthur und dem Spital Limmattal in Schlieren zum Einsatz kommen. Bereits in Betrieb ist ein solches System im neuen Hochaus des Triemlispitals.

Das Schwitzen geht weiter

Die Schweiz schwitzt - und wird dies noch einige Tage tun. Gemäss der Prognose von Meteoschweiz ist erst am Montagabend, 1. Juli 2019, mit Gewittern und einer länger währenden Abkühlung zu rechnen. Ab dem Dienstag ist es immer noch sommerlich warm - aber merklich kühler als in diesen Tagen. Für alle, die im Spital - oder generell - unter der Hitze leiden, gibt es aber schon zuvor ein kurzes Durchatmen: In der Nacht auf Samstag soll es zwischenzeitlich etwas abkühlen - dies auf rund 14 Grad. Zum Vergleich: In der Nacht auf Freitag waren die Temperaturen ungleich höher (in Zürich etwa auf 21,9 Grad Celsius , in Bern 21,3 Grad Celsius). 
Aus Anlass der aktuellen Hitzewelle publiziert Medinside diesen am 7. August 2019 erstmalig publizierten Artikel in einer angepassten Version erneut.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Kleiner Trick mit Wirkung: Der Kopf-Kleber im Operationssaal

Wer im OP mitarbeitet, trägt einen bunten Kleber auf der Haube – mit Vorname und Hinweis zur Berufsgruppe. Eine deutsche Universitätsklinik schafft so mehr Klarheit und Teamgeist bei Operationen.

image

«Unsere Pflegekräfte sollen von der Umstellung profitieren»

Glen George, der Präsident der Vereinigung Zürcher Privatkliniken, erläutert den «Temporär-Stopp» im Kanton Zürich. Es sei denkbar, «dass dieser Schritt langfristig flächendeckend umgesetzt wird.»

image

Co-Creation im Gesundheitswesen

Zippsafe revolutioniert mit seinen Produkten das Gesundheitswesen. Ein platzsparendes Spindsystem optimiert Personalumkleiden, während ZippBag und ZippScan den Umgang mit Patienteneigentum verbessern. Erfahren Sie, wie die Produkte durch enge Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern entwickelt wurden.

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.