Die Sommer werden klimabedingt immer wärmer. Wie sich in diesen Tagen zeigt, sind viele Spitäler baulich nur ungenügend dafür ausgerüstet. In vielen Patientenzimmern wird geschwitzt. Doch: Nur die wenigsten Spitäler habn Klimaanlagen in den Zimmern. Im Kanton Zürich ist dies etwa bei den neueren Trakten der Hirslanden-Privatkliniken der Fall.
Im Kantonsspital Winterthur sind einzig der Behandlungstrakt und die Intensivstation klimatisiert. Im See-Spital Horgen sind es die Operationsräume, die Notfall- und Intensivstation sowie die Geburtenabteilung. Mediensprecher Manuel Zimmermann sagte im August dem «Landboten», der Kanton habe bei der Erstellung des Neubaus Anfang der 2000er-Jahre keine weiteren Klimaanlagen bewilligt. «Erst nachträglich wurde uns erlaubt, auch die Frischluftzufuhr zum Bettentrakt zu kühlen.» Diese Frischluft habe heute eine Temperatur von 22 Grad.
Auch im Universitäts-Kinderspital Zürich ist es heiss. Im Kinderspital sei die Kühlung zwar nach und nach ergänzt worden. Aber nicht überall: Im alten Gebäude wurden Umluftkühlgeräte eingebaut, wo es medizinisch unabdingbar ist. Ebenso in speziellen Behandlungszimmern.
In Klimageräte können sich gefährlichen Keime bilden. Deshalb müssen sie überwacht werden. Im Spital Wetzikon setzt man auf der Bettenstation aus diesem Grund keine Klimageräte ein.
Besserung in Sicht
Künftig dürfte es in den Spitälern kühler werden. Grund dafür sind die Neubauten, die viele Spitäler planen. Diese werden so isoliert, dass die Wärme nicht ins Haus dringen kann. Der Neubau des Kinderspital soll zudem im Sommer mit Erdsonden gekühlt werden - im Winter wird mit diesen geheizt. In den Räumen wird die Temperaturregulation mittels Bauteilkühlung über die Decke und den Boden. Ähnliche Systemen sollen auch in den geplanten Neubauten in Horgen, Wetzikon, Winterthur und dem Spital Limmattal in Schlieren zum Einsatz kommen. Bereits in Betrieb ist ein solches System im neuen Hochaus des Triemlispitals.
Das Schwitzen geht weiter
Die Schweiz schwitzt - und wird dies noch einige Tage tun. Gemäss der Prognose von Meteoschweiz ist erst am Montagabend, 1. Juli 2019, mit Gewittern und einer länger währenden Abkühlung zu rechnen. Ab dem Dienstag ist es immer noch sommerlich warm - aber merklich kühler als in diesen Tagen. Für alle, die im Spital - oder generell - unter der Hitze leiden, gibt es aber schon zuvor ein kurzes Durchatmen: In der Nacht auf Samstag soll es zwischenzeitlich etwas abkühlen - dies auf rund 14 Grad. Zum Vergleich: In der Nacht auf Freitag waren die Temperaturen ungleich höher (in Zürich etwa auf 21,9 Grad Celsius , in Bern 21,3 Grad Celsius).
Aus Anlass der aktuellen Hitzewelle publiziert Medinside diesen am 7. August 2019 erstmalig publizierten Artikel in einer angepassten Version erneut.