Erstes Spital in der Schweiz gibt Koch-Kurse für Krebsbetroffene

Gewichtsverlust, Übelkeit, Geruchsstörungen: Das Hôpital du Jura veranstaltet Koch-Workshops extra für an Krebs erkrankte Menschen. Damit sorgt das Spital im Kanton Jura für eine Premiere in der Schweiz.

, 7. Mai 2019 um 05:00
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Menschen mit Krebserkrankungen haben oft mit Nebenwirkungen zu kämpfen: Gewichtsabnahme, Übelkeit, Geschmacksverlust. Dies kann die Beziehung zum Essen beeinträchtigen. Um die Freude an Speis und Trank trotzdem nicht zu verlieren, bietet das Hôpital du Jura (H-JU) nun Kochkurse für Krebskranke an, gemeinsam mit der Krebsliga.
Am ersten Anlass in Delémont kamen rund dreissig Onkologie-Patienten oder deren Angehörige zusammen. Gekocht wurde etwa Truthahn, Quiches oder Lachs. Die Workshops leiten Ernährungsberater Pascal Jornod und der Diätkoch Pascal Rottet; beide arbeiten am H-JU. Das Hauptziel sei es, Patienten kulinarische Lösungen für zu Hause anzubieten.

Menü

  • Tzatziki mit Pfefferminz
  • Knusprige Quiches mit Leinsamen
  • Truthahn mit Zucchini und Trauben
  • Lachs mit Knoblauchbutter und Ingwer-Zitronen-Risotto
  • Milchshake Gourmand mit Banane
(mehr dazu hier)

Krebsbetroffener möchte Gewicht zulegen

«Ich hatte sechs Monate Chemotherapie gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs, und jetzt erhoffe ich mir einige Rezepte, um zuzunehmen», sagt ein Teilnehmer gegenüber dem Sender RTS.
Das Konzept entwickelt haben Ärzte und Wissenschaftler aus Frankreich (mehr dazu hier). In Frankreich haben bereits 14 Spitäler Erfahrungen damit gemacht. Das Hôpital du Jura ist das erste Spital in der Schweiz, das solche «ateliers culinaires» anbietet.

Mehr als nur ein Kochkurs

Die Kochkurse von 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr bieten nebst der Kulinarik eine gute Gelegenheit des Zusammenseins – und des Teilens des eigenen Schicksals. Manche Patienten konnten die Erkrankung so für ein paar Stunden vergessen. Derzeit plant das Spital im Kanton Jura bereits einen zweite kulinarische Workshopreihe. 
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