Schweizer Gesundheits-Profis können leichter in der EU arbeiten

Die Schweiz und die EU anerkennen weitere Ausbildungsgänge jetzt automatisch. Davon profitieren diverse Gruppen von Ärzten, Hebammen und Pflegefachkräften: Sie erhalten direkten Zugang zum Arbeitsmarkt in allen EU-Staaten.

, 11. Juni 2015 um 20:00
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Konkret wurde eine Änderung im Freizügigkeitsabkommen mit der EU beschlossen, welche die Anerkennung von Berufsqualifikationen regelt. Künftig können mehrere schweizerische Berufsgruppen ihre Qualifikationen anerkennen lassen, um in allen EU-Ländern Zugang zum Arbeitsmarkt zu erhalten.
Die Anerkennung betrifft

  • Fachärztinnen und -ärzte in medizinischer Onkologie und medizinischer Genetik,
  • Inhaberinnen und Inhaber eines Bachelor-Titels Hebamme beziehungsweise Entbindungshelfer, sowie
  • Pflegefachfrauen und -männer mit dem Diplom einer höheren Fachschule.

Die Anerkennung soll automatisch erfolgen, das heisst: Der Inhalt der schweizerischen Ausbildung wird nicht einer vorgängigen Prüfung unterzogen.
Die EU hat die Liste der Titel, die von ihren Mitgliedsländern ausgestellt und von der Schweiz künftig automatisch anerkannt werden, ebenfalls angepasst. Diese Anpassung sei ein Mittel zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels in verschiedenen Bereichen, teilt das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI mit.


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