Schulthess Klinik rutschte in die roten Zahlen

Die Zürcher Orthopädie-Klinik hatte letztes Jahr weniger zusatzversicherte Patienten. Zugleich engagierte sie mehr Personal: Sie schuf über 50 neue Stellen.

, 8. Juni 2016 um 13:40
image
  • spital
  • schulthess klinik
  • zürich
  • jahresabschluss 2015
Einerseits behandelte die Schulthess Klinik im letzten Jahr spürbar mehr Patienten. Die Zürcher Orthopädie-Klinik registrierte 7'983 stationäre Patienten (Austritte), was gegenüber 2014 ein Plus von 3,7 Prozent bedeutete. Die gesamte Anzahl ambulanter und stationärer Operationen hat sich von 8'861 im 2014 auf 8976 im Berichtsjahr erhöht.
Dennoch lagen die Erlöse gegenüber dem Vorjahr kaum verändert: Sie erreichten insgesamt 183 Millionen Franken. Finanzchef Rolf Tannó erklärt dies im jetzt erschienenen Jahresbericht 2015 der Schulthess Klinik mit der veränderten Patientenzusammensetzung. 
Konkret: Der Anteil der Zusatzversicherten erreichte letztes Jahr 49,3 Prozent – im Jahr davor waren es 52,8 Prozent gewesen.

Jahr der Vorhalteleistungen

Unterm Strich verbuchte die Schulthess Klinik im letzten Jahr dann einen Verlust von 0,75 Millionen Franken – dies nach einem Gewinn von 3,9 Millionen Franken im 2014.
«Neben den baulichen Investitionen in die Spitalgebäude haben wir auch personell investiert und den Mitarbeiterbestand deutlich aufgestockt», so eine Erklärung im Bericht: «Diese "Vorhalteleistungen" schlagen sich im Jahresergebnis 2015 nieder, das aus den erwähnten Gründen schlechter ausfällt.»
Tatsächlich stieg der Personalaufwand um knapp 10 Millionen auf 111,5 Millionen Franken. Im Schnitt beschäftigte die Privatklinik 1’130 Mitarbeitende, verteilt auf 816 Vollzeitstellen; ein Jahr zuvor hatte das Zürcher Haus noch 900 Mitarbeitende und 760 Vollzeitstellen ausgewiesen.

Weitere Kennzahlen des Jahres 2015:


  • Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer blieb mit 6,9 Tagen unverändert.
  • Der Anteil ausserkantonaler Patienten lag bei 38 Prozent.
  • Die Zahl der Betten blieb bei 166 unverändert.
  • In der Qualitätsbefragung äusserten sich 96 Prozent der Patienten mit ihrem Aufenthalt zufrieden und würden die Schulthess Klinik weiterempfehlen.

Bild: PD
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Freiburger Spital erwartet Verlust von fast 30 Millionen Franken

Höhere Lohnkosten und die Inflation verschärfen die Lage am HFR. Viele Investitionen liegen 2024 nicht drin.

image

CHUV schafft Spezialprogramm für Patienten mit Autismus

Mit einer spezifischen Betreuung und angepassten Wegen sollen beide Seiten entlastet werden – die Patienten wie das Personal.

image

Kantonsspital Aarau holt Chef Neuroradiologie aus St. Gallen

Pasquale Mordasini übernimmt die vakante Chefarzt-Position im November.

image

Viktor 2023: «Ich freue mich auf die Bekanntgabe der Gewinner»

Hirslanden-CEO Daniel Liedtke ist in der Jury des Viktor Awards, zugleich unterstützt die Spitalgruppe die Aktion bereits zum zweiten Mal. Weshalb, sagt er im Interview.

image

Bern: 100 Millionen, um die Spitäler zu stützen

Die Kantonsregierung plant einen Finanzschirm, damit Listenspitäler im Notfall gerettet werden können.

image

LUKS Luzern: Neuer Leiter des Radiologie-Zentrums

Alexander von Hessling ist seit 2015 am Institut für Radiologie und Nuklearmedizin des LUKS und hat die Sektion für Neuroradiologie aufgebaut.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.