Privatklinik Obach will Regierungsrats-Entscheid kippen

Die Solothurner Privatklinik wehrt sich nun mit rechtlichen Mitteln gegen die Leistungsauftrags-Ablehnung der Regierung.

, 6. Januar 2016 um 08:44
image
  • solothurn
  • privatklinik obach
  • swiss medical network
  • spital
Die Privatklinik Obach will den Entscheid des Solothurner Regierungsrates vom 1. Dezember 2015 anfechten: Es bleibe keine andere Möglichkeit, schreibt der Klinikbetreiber Swiss Medical Network am Mittwoch in einer Medienmitteilung.
Die Solothurner Regierung lehnte im Dezember mehrere Leistungsaufträge ab. Betroffen vom Beschluss sind insbesondere die Viszeralchirurgie und die Wirbelsäulenchirurgie, aber auch das «Basispaket Medizin und Chirurgie» sowie die Pneumologie.

«Regierung gegen mehr Wettbewerb»

In der Begründung argumentierte der Regierungsrat Ende Jahr unter anderem mit «Kosteneindämmung». Dies hält die Privatklinik für «sachlich unbegründet».
Die Solothurner Regierung stelle sich mit der Ablehnung gegen mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen und schliesse die Klinik in wichtigen Bereichen vom Wettbewerb aus.

«Regierung schützt das staatliche Spital»

Mit seinem Entscheid schütze die Solothurner Regierung das im Bau befindliche staatliche Spital vor Konkurrenz, heisst es in der Mitteilung weiter.
«Die Ablehnung unseres Gesuches führt dazu, dass wir die bisher mit sehr grossem Erfolg und ohne jegliche Komplikationen durchgeführten Eingriffe ab diesem Zeitpunkt nicht mehr durchführen können», sagt Obach-Direktor André Bourquin.

«Entscheid entwertet Investitionen»

Die Privatklinik Obach wird nach eigenen Angaben durch diesen Entscheid in ihren bisherigen Tätigkeitsgebieten, in der Entwicklung und in der Wettbewerbsfähigkeit stark eingeschränkt.
«Zudem wurden die erheblichen privaten Investitionen, welche die Privatklinik Obach bereits getätigt hat bzw. für die Zukunft geplant hat, durch den Entscheid entwertet.»
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

image

LUKS Gruppe baut Verwaltungsrat um

Elsi Meier, Giatgen A. Spinas und Pauline de Vos verlassen das Gremium. Die Nachfolge-Suche hat bereits begonnen.

image

Spital Wallis: Neuer Chefarzt für Rehabilitation

Das Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis ernennt einen neuen Chefarzt der Abteilung für muskuloskelettale Rehabilitation: Giulio Bertero.

image

Kispi Zürich: «Finanzlage weiterhin kritisch»

Die Kantonsregierung unterstützt das Kinderspital Zürich mit weiteren 25 Millionen Franken und verstärkt die Aufsicht durch eine Vertretung im Stiftungsrat.

image

Spitalzentrum Biel: Mehr Lohn und zwei Frei-Tage

Das SZB zeigt sich spendabel: Es erhöhe die Löhne mehr als alle anderen Spitäler und Kliniken im Kanton Bern, rühmt es sich.

image

Herzpatienten frieren - Insel bietet Decken und Tee

Die Zugluft im neuen Hauptgebäude des Inselspitals ist so kalt, dass die Patienten Decken brauchen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.