An der heutigen Jahrespressekonferenz verriet Preisüberwacher Stefan Meierhans, wo er im laufenden Jahr seine Schwerpunkte legen will. Ein Hauptgewicht seines Preis-Kampfes liegt dabei auf den Basisinfrastrukturen (also etwa Wasser, Energie, Strom) – und den zweite Hauptbereich bildet das Gesundheitswesen.
Die Anzahl der Fehlanreize erfordere hier systemische Massnahmen, so Meierhans. Er werde sich in den nächsten Monaten der Korrektur dieser Fehlanreize «in Zusammenarbeit mit anderen betroffenen Stakeholdern annehmen».
In seinem Jahresrückblick verwies der Preisüberwacher auf vier Ebenen, die er im Gesundheitssektor zuletzt besonders im Visier hatte:
- Die Behandlungsqualität der Schweizer Spitäler im internationalen Vergleich. Dabei habe sich gezeigt, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis unserer Krankenhäuser verbessert werden sollte.
- Die Baserates. Hier erarbeitete der Preisüberwacher Empfehlungen an die Kantone zur Festlegung der Fallpauschalen. Meierhans plädiert für strengen Regeln bei der Ermittlung des Benchmarkwerts unter Berücksichtigung der Behandlungsqualität im OECD-Vergleich.
- Die Medikamentenpreise. Der Auslandpreisvergleich bei den Arzneien mit umsatzstarken Wirkstoffen habe es bestätigt: Sowohl Generika als auch patentabgelaufene Originalmedikamente sind in der Schweiz rund doppelt so teuer wie im Ausland. Meierhans fordert daher die Einführung eines Festbetragssystems, eine jährliche Preisüberprüfung, das Prinzip der Kostengünstigkeit sowie ein Beschwerderecht für die Krankenversicherer und Patientenorganisationen.
- Die Migel-Liste. Auch bei den medizinischen Hilfsmittel bestehe Handlungsbedarf. Die Preise sollten hier ebenfalls jährlich überprüft und einem Auslandpreisvergleich unterzogen werden. Zudem wünscht der Preisüberwacher eine generelle Vergütungspflicht von Produkten, welche die Patienten selber im Ausland günstig bezogen haben.
- «Neue Herausforderungen durch die digitalisierte Wirtschaft – Gesundheitskosten bleiben Problembereich»: Zu den Unterlagen zur Jahrespressekonferenz des Preisüberwachers, 24. Februar 2017.