Paul Vogt (1957) übernimmt interimistisch die Leitung der Klinik für Herzchirurgie am Zürcher Universitätsspital (USZ). Er startet per 1. Juli 2020, wie das Unispital am Donnerstagabend mitteilt.
Klinikdirektor Francesco Maisano bleibe bis auf Weiteres beurlaubt. Er steht derzeit durch Whistleblower-Vorwürfe in der Kritik, unter anderem wegen Mängel in wissenschaftlichen Publikationen. Diese werden derzeit untersucht. Stellvertretender Klinikdirektor
ist seit anfangs Juni zudem Peter Matt.Gastprofessor und Belegarzt bei Hirslanden
Vogt ist ein international tätiger und bekannter Herzchirurg. Zwischen 1997 bis 2000 war er Leitender Arzt für Herz- und Gefässchirurgie am USZ. Danach war er bis 2006 Chefarzt der Uniklinik für Herz-, Kinderherz- und Gefässchirurgie in Giessen.
Seit 2006 arbeitet er auch als Belegarzt in der Hirslanden Klinik «Im Park» in Zürich und seit 2017 war er wiederum auch am USZ tätig. Im Jahr 2010 wurde Paul Vogt Ehrendoktor der Medizinischen Universität St. Petersburg in Russland.
«Ein Glücksfall für das USZ»
Gastprofessuren führten ihn wiederholt nach China, unter anderem auch nach Wuhan. Vogt hat sich beispielsweise auch während der Covid-19-Pandemie
zu Wort gemeldet und den westlichen Ländern Versäumnisse vorgeworfen.
Seit 2006 ist er Stiftungsratspräsident der Eurasia Heart Foundation, in deren Namen er auf der ganzen Welt operiert. Für Unispital-CEO Gregor Zünd ist Paul Vogt ein Glücksfall: Er kenne das USZ und die Klinik für Herzchirurgie aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit im Haus bestens, sagt Zünd laut der Mitteilung.