Ein Oberarzt der Universitätsmedizin Essen im
St.-Josef-Krankenhaus hat mit einer Armbinde auf der Arbeit demonstrativ seinen Corona-Impfstatus gezeigt. Wie die
«Westdeutsche Allgemeine Zeitung» berichtet, erschien der Arzt mit einer selbst gebastelten gelben Armbinde zum Dienst, auf der in schwarzen Buchstaben «Ungeimpft» stand. Er wollte damit gegen die regelmässigen Corona-Tests am Arbeitsplatz protestieren.
Eine Klinik-Sprecherin bedauerte den Vorfall gegenüber der Zeitung WAZ. Man respektiere natürlich die freie Meinung und das subjektive Empfinden des Mitarbeiters. «Allerdings ist der Ort, seinen Protest zu äussern, nicht akzeptabel und wird auch von Seiten der Krankenhausleitung nicht toleriert.»
Der Arzt habe seine Binde umgehend abnehmen müssen, heisst es. Da es keine Impfpflicht gebe, «seien die wenigen ungeimpften Mitarbeitenden aufgerufen, sich engmaschig testen zu lassen», sagte die Sprecherin. Das gelte selbstverständlich auch für die Ärzteschaft.
Nur vereinzelt lassen sich Ärzte nicht impfen
In vielen Spitälern in Deutschland und in der Schweiz gibt es vereinzelt Ärztinnen und Ärzte unter den bewusst Ungeimpften. So sind am Unispital Lausanne (CHUV)
20 Prozent der Ärzteschaft nicht geimpft. In Zürich am Unispital (USZ) waren es Ende September rund 13 Prozent.
Gemäss Experten ist es nicht zu erwarten, dass die Impfquote in Spitälern und Kliniken weiter steigen könnte. Denn wer jetzt noch ungeimpft sei, sei nur sehr schwer zu überzeugen, heisst es immer wieder. Immer mehr Spitäler setzen daher eine Impfung gegen das Coronavirus bei Neueinstellungen voraus.