Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) an der Guido A. Zäch Strasse 1 in Nottwil ist kein gewöhnliches Spital – zumindest nicht in der öffentlichen Wahrnehmung. Umso überraschender war dann die Nachricht von Ende März, das SPZ habe 100 Plätze für schwere Covid-19-Patienten samt 30 Beatmungsplätze eingerichtet.
Damit nicht genug: In der Turnhalle nebenan wurden im Auftrag des Kantons Luzern ein Militärspital mit weiteren 200 Betten aufgestellt. Betrieben wird es vom Zivilschutz und dem Militär. Doch die medizinische Triage der Patienten, die Notfallversorgung, das Backup durch Schockraum und Intensivmedizin sowie die apparative Diagnostik würden vom SPZ übernommen. Der Konjunktiv deshalb, weil bisher kein einziger Covid-Patient ins Medical Center Luzern in Nottwil, so der offizielle Name, eingeliefert werden musste.
Nur noch 18 Plätze für Covid-Patienten
Anders im SPZ selber: «Aktuell haben wir sechs Covid-Patienten, die uns von anderen Kliniken oder Ärzten überwiesen wurden», erklärt Stephan Michel, Leiter Marketing und Unternehmenskommunikation. Von den ursprünglich 100 Betten sind nur noch rund 18 Plätze für Covid-Patienten reserviert – davon 14 auf der Intensivpflegestation. Sie könnten aber jederzeit im Nu wieder hochgefahren werden.
Wie andere Spitäler auch verrichtete das SPZ in den zurückliegenden Wochen nur notfallmässige Eingriffe und Konsultationen. Erst seit Montag werden wieder ambulante Untersuchen, Eingriffe an der Wirbelsäule sowie OPs für Querschnittgelähmte im üblichen Rahmen durchgeführt.
«We prepare for the worst and hope for the best», sagt Michel. «Bisher sind wir glücklicherweise – ähnlich wie das Kantonsspital Luzern oder die Hirslanden St. Anna im Kanton Luzern – von einem grossen Ansturm verschont geblieben.»
Sollte eine Welle angerollt kommen: in Nottwil wäre man parat.