Der «3D Cell Explorer» ist kaum grösser als ein herkömmliches Mikroskop, wiegt 12 Kilogramm, kostet rund 20'000 Euro - und bietet grossartige Einblicke in kleinste Organismen. Eine neuartige Technologie ermöglicht es erstmals, lebende Zellen im dreidimensionalen Raum ohne invasive Methoden zu scannen und darzustellen. Die Auflösung sei höher als bei allen anderen auf dem Markt erhältlichen Mikroskopen, verspricht das Westschweizer Unternehmen
Nanolive, welches das Gerät entwickelt und zur Marktreife gebracht hat.
Das Mikroskop erlaube es Forschern, Medizinern und Studenten, die Abläufe ein einer Zelle unmittelbar live nachzuverfolgen. Ein rotierender Laserscanner und Software liefern eine genaue, dreidimensionale Rekonstruktion der Zelle auf den Bildschirm. Die Daten der können auch für Hologramme, Computeranimationen oder 3D-Prints verwendet werden. Nanolive ist eine Ausgründung der EPFL Lausanne und zählt elf Beschäftigte.
Start-up-Nationalmannschaft
Das Unternehmen ist eines von zehn Mitgliedern, die soeben in die Schweizer Start-up-Nationalmannschaft aufgenommen wurden. Sie alle wollen dieses Jahr den chinesischen Markt erobern. Das Programm Venture Leaders China bietet
zehn ausgewählten Schweizer Jungunternehmen eine zehntägige Explorationsreise in die wirtschaftlich aufstrebenden Zentren Chinas.
Neben Nanolive sind zwei weitere Start-ups aus der Medizintechnik mit von der Partie: Die Firma
Qvanteq, ein Spin-off der ETH Zürich, die neuartige bioaktive Stent-Technologien entwickelt. Sie sollen nachteilige Effekte reduzieren, die mit den heute verwendeten Gefässstützen in Verbindung gebracht werden. Mit der Technologie ist ein schnelles Einheilen möglich, womit Wiederverengungs- und Thrombose-Risiken reduziert werden sollen.
Dritte Firma aus der Branche ist die
SpiroChem, ebenfalls ein Spin-off der ETH Zürich. Sie hilft Pharma- und Biotechnologieunternehmen, die medizinische Forschung dank innovativer Moleküle voranzutreiben und so die Entwicklung künftiger Medikamente zu fördern.
Übrigens: Für den Fall, dass die Chinesen sogleich bestellen möchten - der «3D Cell Explorer» ist gerade ausverkauft.