«Negative Äusserungen»: Spital kündigt Vertrag mit Arzt

Das Kantonsspital Aarau (KSA) hat den Belegarztvertrag mit einem Neurochirurgen aufgelöst. Er habe sich in den Medien negativ über das Spital geäussert, so die Begründung.

, 20. Mai 2020 um 13:19
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«In den letzten Wochen haben Sie sich in den Medien mehrfach mit negativen Äusserungen über die Kantonsspital Aarau AG zitieren lassen.» Mit diesem Satz beginnt der Brief, adressiert an den Belegarzt und Neurochirurgen Lars Flöter. Und weiter: «Wir leiten daraus ab, dass Sie die Zusammenarbeit mit uns beenden möchten.»
Das KSA kündige deshalb den Belegarztvertrag per Ende August 2020, steht im Brief ohne Titel weiter zu lesen. Unterzeichnet ist das Schreiben, das Medinside vorliegt, von Christoph B. Egger, Chief Medical Officer, Serge Marbacher, interimistischer Klinikleiter der Klinik für Neurochirurgie und von KSA-Finanzchef Thomas Fischer.

Zusammenhang mit Javier Fandinos Abgang?

Welche Äusserungen für Flöters Kündigung ausschlaggebend waren, geht aus dem Brief nicht hervor. Klar ist aber: Die Wogen gingen nach dem überraschenden Abgang von KSA-Chefarzt Javier Fandino hoch. Vermutlich ist die Auflösung des Vertrags auch in diesem Zusammenhang einzuordnen.
Weil beide Seiten Stillschweigen vereinbarten, stellte sich die Frage nach den Gründen für den Weggang des bekannten Klinikleiters der Neurochirurgie. Lars Flöter, der Fandino kennt, äusserte sich diesbezüglich in den Medien. In einem Interview mit Medinside sagte er zum Beispiel, dass es zu «Kommunikationsschwierigkeiten» zwischen CEO Robert Rhiner und Fandino gekommen sei. Mehr nicht.

«Kommunikation ist auch Kritikfähigkeit»

Welche negativen Äusserungen genau gemeint sind, will das Kantonsspital auf Anfrage nicht sagen. Ob auch dieses Kurz-Interview auf Medinside beim Kündigungsentscheid eine Rolle spielte, verneint die Pressestelle allerdings. 
Lars Flöter, Facharzt für Neurochirurgie am Kantonsspital Uri sowie bei der Privatklinik Lindberg, arbeitete mehrere Jahre am Kantonsspital in Aarau. Flöter ist bekannt dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt und sagt, was er denkt. Einigen stösst dies sauer auf, andere wiederum schätzen seine direkte Art sehr. Gegenüber Medinside sagt Flöter zur Kündigung nur: «Kommunikation ist auch Kritikfähigkeit». Mehr nicht.
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