Kinder mit Hämophilie: Pfizer lanciert digitales Tool

Der Pharmariese Pfizer will jungen Blutern helfen, Behandlungspläne bei Hämophilie einzuhalten: mit dem Videospiel Minecraft.

, 28. August 2017 um 10:10
image
  • digital health
  • medikamente
  • trends
Mehr als 100 Millionen Nutzer weltweit spielen das Videospiel Minecraft. Im Game müssen die Spieler Rohstoffe abbauen und sammeln. Zudem können eigene Gebäude gebaut werden. Und die Gamer müssen gegen Monster kämpfen. 
Die Popularität des Spiels hat sich nun der Pharmakonzern Pfizer zu Nutze gemacht. Mit einer modifizierten Form für Kinder, die mit Hämophilie leben. Mit Hemocraft – so heisst das Fantasy-Spiel – können junge Bluter auf neue Art und Weise lernen, sich auf die Behandlung vorzubereiten.

Spass in Kombination mit Pädagogik

Die Spieler im Alter zwischen acht und 16 Jahren interagieren mit einem fiktiven Arzt, lernen ihren Behandlungsplan einzuhalten und erfahren mehr über ihre Krankheit, schreibt der Pharmariese Pfizer in einer Mitteilung. 

image
Printscreen Hemocraft
Das Spiel wurde auf der nationalen Jahresversammlung der Hämophilie-Stiftung in den USA jetzt vorgestellt. Für die Entwicklung verantwortlich ist das Entrepreneurial Game Studio der Drexel Universität und Mitglieder der Hämophilie-Community.

Besser informiert!

Hilfsmittel wie Manschetten für das Handgelenk helfen ausserdem zu protokollieren oder Termine zu vereinbaren, heisst es weiter. 
«Diese neuen digitalen Innovationen können in den Alltag integriert werden, um Menschen mit Hämophilie zu befähigen, verschiedene Aspekte zu erlernen und zu verfolgen, die für ihre Krankheit relevant sind», erklärt Kevin W. Williams, Chefarzt bei Pfizer für Seltene Krankheiten. So seien die Patienten in Gesprächen mit ihren Gesundheitsdienstleistern besser informiert.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Was unsere Fingernägel über unsere Ernährung verraten

Eine Studie der Hochschule Fulda zeigt erstmals im Detail, wie zuverlässig Mineralstoffmuster in Nägeln den Ernährungsstil abbilden können.

image

Hospital-at-Home kommt ans linke Zürichseeufer

Ab sofort können Patienten am linken Zürichseeufer über das See-Spital Horgen, die Hospital at Home AG und die Spitex Horgen-Oberrieden zu Hause statt im Spital behandelt werden.

image

Diese 29 Erfindungen machen die Medizin smarter

Das US-Magazin «Time» kürte die wichtigsten Innovationen des Jahres aus dem Gesundheitswesen. Die Auswahl zeigt: Fortschritt in der Medizin bedeutet heute vor allem neue Schnittstellen zwischen Mensch, Maschine und Methode.

image

KSGR: Frauenklinik führt 4-Tage-Woche ein

Die Frauenklinik Fontana des Kantonsspitals Graubünden führt eine 4-Tage-Woche ein: 42 Stunden werden auf vier Tage verteilt, das Gehalt bleibt unverändert. Andere Spitäler sehen das Modell skeptisch.

image

Medikamente: Nationalrat lehnt einfachere Zulassung ab

Im Unterschied zum Ständerat will der Nationalrat nichts wissen von einer erleichterten Einfuhr patentabgelaufener Medikamente.

image

Medis im Ausland günstig kaufen? Vergiss es

Der Ständerat will nicht, dass Kosten gespart werden, indem der Kauf von Medikamenten im Ausland zulasten der Grundversicherung ermöglicht wird.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.