SVP-Politiker wollen das Krankenkassen-Obligatorium abschaffen

Der Kanton Zug soll sich dafür einsetzen, die obligatorische Krankenversicherung wieder aufzuheben. Dies fordern die Zuger Kantonsräte Manuel Brandenberg und Philip Brunner.

, 4. Dezember 2017 um 10:22
image
  • versicherer
  • politik
  • zug
image
Manuel Brandenberg und Philip Brunner | Kantonsrat Zug
Zwei SVP-Politiker aus Zug verlangen, dass der Kanton eine Standesinitiative lanciert. Diese soll das Krankenkassen-Obligatorium abschaffen, wie aus der Motion von Manuel Brandenberg und Philip Brunner hervorgeht.
Mit der Initiative wollen die Kantonsparlamentarier die Gesundheitsausgaben dämpfen. Für Brandenberg und Brunner ist der «Zwang» mit ein Grund für die steigenden Kosten. Seit der Einführung hätten sich die Prämien etwa verdoppelt, argumentieren die beiden Initianten.

Versorgung sicherstellen – auch für die Ärmsten

Das Thema «Versicherungszwang» entspricht ihnen zufolge einem Tabu. Dabei liege es auf der Hand: «Wo eine obligatorische Versicherung besteht, wird sie benutzt und eben auch ausgenützt».
Eine Aufhebung würde eine «spürbare Entlastung» für die Prämienzahler bewirken, so Rechtsanwalt Brandenberg und Swisshotel-Geschäftsführer Brunner weiter. Die Initiative müsste so umgesetzt werden, dass die Grundversorgung auch für ärmere Menschen sichergestellt werde. Dies sei vor 1996 ja auch möglich gewesen.
Motion: Standesinitiative Aufhebung Krankenkassenobligatorium. Brandenberg Manuel, Brunner Philip C. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Beschwerde gegen das SIWF: Der medizinische Nachwuchs verliert die Geduld

Eine Gruppe von Nachwuchsmedizinern geht vor das Bundesverwaltungsgericht: wegen «ungerechtfertigter Verzögerung» bei der Vergabe von Facharzttiteln.

image

Für Apotheken wird der Verkauf von Medikamenten der Kategorie B einfacher

Die Apotheken sollen nicht unter der Umteilung der Arzneimittel-Kategorien leiden. Der Bundesrat erleichtert ihnen deshalb die obligatorische Dokumentation.

image

Suva soll Asbestopfer-Fonds mitfinanzieren

Die Stiftung Entschädigungsfonds für Asbestopfer (EFA) hat zu wenig Geld. Nun könnte es Unterstützung von der Suva geben.

image

Bundesrat bewilligt Tardoc und Pauschalen - Chirurgen sind «bestürzt»

Der Bundesrat will das neuen Tarifsystem mit einigen Änderungen im Januar einführen. Die FMCH prangert die Pauschalen erneut als teilweise gesetzeswidrig an.

image

Krankenkassen: Gezielte Empfehlungen sollen künftig erlaubt sein

Bisher dürfen Krankenversicherungen ihre Kunden nicht je nach ihrer Erkrankung über geeignete Massnahmen informieren. Das soll anders werden.

image

Neuer Name, altes Dossier: Bundesrat macht aus dem EPD das E-GD

Nun beerdigt der Bundesrat das unbeliebte elektronische Patienten-Dossier – und macht kurzerhand ein elektronisches Gesundheitsdossier daraus.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.