Der Trend im Spitalwesen ist klar: «Ambulant vor stationär», heisst die viel zitierte Losung. Einer der Vorreiter war der Kanton Luzern, der im Juli 2017 zwölf Eingriffe bestimmte, die - wenn medizinisch möglich - ambulant vorgenommen werden müssen. Als Folge davon brauchte es weniger Betten, sagen Experten. Dennoch planen die Luzerner Spitäler, die Anzahl der Betten aufzustocken, schreibt die
«Luzerner Zeitung».
Im Kantonsspital (Luks) mit den Standorten Luzern, Sursee und Wolhusen sei die Auslastung der insgesamt 856 Betten gut, wird Mediensprecher Andreas Meyerhans zitiert: «Ein Abbau ist aktuell nicht geplant».
Das Luks verweist auf eine Masterarbeit der Universität Luzern, die bis ins Jahr 2030 mit einer Zunahme der Bettenzahl in der Höhe von fünf Prozent ausgeht. In der Praxis entspräche dies rund 50 zusätzlichen Betten. Als Gründe werden das Bevölkerungswachstum, die demografische Alterung und die medizinisch-technische Entwicklung angeführt.
Neues Angebot im Bahnhof Luzern
Mit einem wachsenden Bettenbedarf rechnet gemäss der Luzerner Zeitung auch die zur Hirslandengruppe gehörende Klinik St. Anna: «Die Verlagerung in den ambulanten Bereich betrifft einfache Operationen, nach denen höchstens kurze Spital-Liegezeiten erforderlich waren.
Entsprechend ist die Zahl der eingesparten Übernachtungen gemäss erster Erfahrungen relativ gering», wird Direktor Martin Nufer zitiert. «Die notwendige Bettenzahl wird viel stärker von den saisonalen Spitzen bestimmt. Etwa, wie lange Grippezeit vorherrscht und wie viele Menschen davon betroffen sind. In Spitzenzeiten müssen wir bereits heute auf alle möglichen Zusatzbetten zurückgreifen.»
Gleichwohl reagiert auch die Klinik St. Anna auf die politisch gewünschte Lenkung hin zu mehr ambulanten Behandlungen: Sie plant im Bahnhof Luzern die Einrichtung einer neue Operationsinfrastruktur für ambulante Eingriffe.