Luzerner Liste: «Das ist eine Scheineinsparung»

Wenn der Kanton Luzern mit der Liste «ambulant vor stationär» Geld spare, sei das zwar erfreulich. Doch für fmCh-Präsident Josef E. Brandenberg hat die Sache einen Haken.

, 5. April 2018 um 08:32
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Der Kanton Luzern schreibt seit einem Jahr zwölf Eingriffe vor, die Spitäler nur noch ambulant vornehmen dürfen. Die Ersparnisse aus dem Grundsatz «ambulant vor stationär» hat die Gesundheitsdirektion auf 1,5 Millionen Franken beziffert – innerhalb von sechs Monaten. 
Für Josef E. Brandenberg ist das zwar erfreulich, wenn der Kanton 1,5 Millionen Franken spare. Das sei aber nur eine «Scheineinsparung», wie der Präsident des Verbandes der chirurgischen und invasiv tätigen Ärzte (fmCh) der «Luzerner Zeitung» sagt.

Ambulant: Nur unter Vorbehalt

«Wie bei stationären Eingriffen benötigen auch ambulante Operationen den gleichen technischen Aufwand: Anästhesie, OP-Saalbenützung oder Überwachung. Einzig die Übernachtungen im Spital fallen weg, erklärt Brandenberg. Und solange diese frei gewordenen Spitalbetten oder die nicht mehr benötigten Spitalabteilungen in Betrieb blieben, werde logischerweise kein Franken gespart.
Nur unter Vorbehalten sei es auch im Sinn des fmCh-Verbandes, ambulante Operationen zu fördern. Präsident Brandenberg nennt dabei die Finanzierung von «ambulanten Produktionsstrassen», die aufgrund des Systemwechsels nötig würden, die Schliessung von Spitalabteilungen und die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen.
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