«Ambulant vor stationär»: So viel spart der Kanton Luzern

Sechs Monate nach der Einführung der ambulanten Liste zeigt sich im Kanton Luzern: Die Zahl der stationären Behandlungen ging um 26 Prozent zurück.

, 29. März 2018 um 07:00
image
  • ambulant vor stationär
  • praxis
Der Kanton Luzern zieht eine Zwischenbilanz nach der Umsetzung des Grundsatzes «ambulant vor stationär»: Die Ersparnisse innerhalb von sechs Monaten beziffert der Kanton auf 1,5 Millionen Franken.
Die stationären Behandlungen und Untersuchungen gingen um 26 Prozent zurück, wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt. Die Zahl hat von 1'753 im Jahr 2016 auf 1'298 im letzten Jahr abgenommen. 

Stärkste Verlagerung bei Herzkatheter

Der administrative Aufwand für den Kanton sei insgesamt geringer ausgefallen als ursprünglich erwartet. Unter dem Strich habe der Kanton für jeden Franken, den er für Kontrollen aufgewendet hat, rund 18 Franken gespart. 
«Die stärkste Verlagerung von stationär zu ambulant ist bei den Herzkatheter-Untersuchungen, den Leistenbrüchen und bei den Krampfadern auszumachen, ohne dass dabei Mehrkosten für die Grundversicherung entstanden», sagt Christos Pouskoulas, Leiter Gesundheitsversorgung bei der Dienststelle Gesundheit und Sport.
image
Quelle: Gesundheits- und Sozialdepartement Kanton Luzern
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Kanton Luzern prescht vor: Mehr Operationen nur noch ambulant

Ambulant vor stationär: Den Luzernern geht die schweizweit gültige AVOS-Liste zu wenig weit. Er nimmt deshalb selber weitere Eingriffe auf.

image

Hoch Health Ostschweiz: Neue geriatrische Tagesklinik

Mit der Tagesklinik in Buchs schafft die Spitalgruppe eine zusätzliche Option für die Betreuung älterer Menschen nach einem Spitalaufenthalt oder bei Einschränkungen im Alltag.

image

Eine ambulante Erfolgsgeschichte: das Ambulante Operationszentrum am Lindenhofspital

Seit der Eröffnung des Ambulanten Operationszentrums im März 2020 steigt die Zahl der Eingriffe – bei höchster Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten.

image

Teure Spitäler? Daran liegt es kaum

Eine internationale Analyse zeigt: In der Schweiz ist der Anteil der Spitäler an den Gesundheitskosten tief – und er sinkt. Die Formel «viel stationär = teuer» greift wohl zu kurz.

image

Fünf goldene Regeln, wie Ärzte den Patienten Zahlen verständlich machen

Laborwerte, Risiken, Therapieeffekte – viele Aufklärungsgespräche scheitern an medizinischen Zahlen. Doch wie erläutert man, was eine Behandlung bringt? Ein Vorschlag.

image
Gastbeitrag von Esther Wiesendanger

Da sind steigende Gesundheitskosten ja nur logisch

Getrennte Apotheken in Gruppenpraxen, Impfverbote in der Pflege, teure Zusatzkontrollen: Groteske Behörden- und Kassenentscheide lähmen die Versorgung. Sind wir Ärzte eigentlich Komiker?

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.