KS St. Gallen: Wirbel um Kameras im Notfall

Das St.Galler Kantonsspital sorgt für Schlagzeilen: Das Spital lässt Behandlungszimmer der Notfallaufnahme mit Videokameras überwachen.

, 10. Mai 2016 um 08:23
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Eine Patientin will Videokameras im Behandlungszimmer der Notfallaufnahme im Kantonsspital St. Gallen (KSSG) nicht hinnehmen. Dies berichtet die Zeitung «20 Minuten». Sie hat den Datenschutz eingeschaltet; dieser sei mit dem Kantonsspital im Gespräch.
Corinne Suter Hellstern, die Datenschutzbeauftragte des Kantons, sagte gegenüber dem Pendlerblatt, in erster Linie müsse geprüft werden, ob es verhältnismässig sei, einen Patienten zu filmen. «Das unterscheidet sich von Fall zu Fall».

Für die Patientensicherheit

Das Kantonsspital selbst bestätigt dem Blatt, dass es im Eingangsbereich sowie in mehreren Behandlungszimmern der Notfallaufnahme schon seit Jahren Kameras gibt. Es sei wichtig, dass Patienten in geschlossenen Behandlungszimmern per Monitor überwacht werden könnten, da nicht immer jemand im Zimmer sei, der bei einem Notfall sofort eingreifen könne, so Mediensprecher Philipp Lutz.
«In den Behandlungszimmern dienen die Kameras ausschliesslich der Patientensicherheit und im Eingangsbereich sowohl Patienten- als auch der Mitarbeitersicherheit».

Patientenschützerin nicht erfreut

Patientenschützerin Margrit Kessler äussert gegenüber «20 Minuten» wenig Verständnis für die Situation. Sie spricht von einer Grenzüberschreitung und kritisiert das Spital: Es sei Aufgabe des Personals, den Patienten direkt zu betreuen. 
«Die Intimsphäre darf nicht leichtfertig aufgegeben werden, nur weil man Personal sparen will».
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