Man habe Hinweise auf Preiserhöhungen von zum Teil mehreren hundert Prozent, teilte
die EU-Kommission am Montag mit. Um die Aufschläge durchzusetzen, soll Aspen in einigen EU-Ländern gedroht haben, die Mittel vom Markt zu nehmen. In bestimmten Fällen habe sie dies sogar getan.
Es geht um die Wirkstoffe
- Chlorambucil,
- Melphalan,
- Mercaptopurin,
- Tioguanin und
- Busulfan.
Diese Medikamente werden etwa zur Behandlung von Blutkrebs eingesetzt. Verschwänden die Mittel zeitweise vom Markt, hätten Ärzte weniger Behandlungsoptionen für die oft tödlichen Krankheiten.
Erstes EU-Verfahren dieser Art
Aspen hat seinen Sitz in Südafrika und betreibt Gesellschaften in mehreren europäischen Ländern. Das Unternehmen habe die Wirkstoffe nach Auslaufen ihres Patentschutzes erworben, teilte die Kommission mit.
Die Behörde unter der Leitung der für die die Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager hat den Verdacht, dass eine marktbeherrschende Stellung missbraucht worden sein könnte. Es ist das erste derartige EU-Verfahren wegen zu hoher Preise in der Pharmaindustrie.