Krebs: Neue Biomarker sagen Erfolg von Immuntherapie voraus

Ob Krebspatienten auf eine Immuntherapie ansprechen, lässt sich schon vorgängig im Blut nachweisen. Wissenschaftler der Universität Zürich haben entsprechende Biomarker identifiziert.

, 9. Januar 2018 um 13:29
image
  • universität zürich
  • forschung
  • krebs

Bei bis zu 50 Prozent der Patienten lässt sich der Krebs auf diese Art kontrollieren oder sogar heilen. Die andere Hälfte spricht nicht auf die Immuntherapie an. Ein Forscherteam der Universität Zürich und des Universitätsspitals Zürich hat nun herausgefunden, welche Patienten voraussichtlich auf eine Immuntherapie positiv reagieren. Sie haben in den Blutproben die Biomarker identifiziert, die noch vor Behandlungsbeginn darauf schliessen lassen, ob die Therapie mit grösserer Wahrscheinlichkeit wirksam ist oder nicht. Ihre Arbeit wurde im Fachmagazin «Nature Medicine» veröffentlicht. «Bei einem Entscheid für eine Immuntherapie sollten die weissen Blutzellen auf diese Biomarker analysiert werden. So kann der Anteil der Patienten, die von der Therapie profitieren, dramatisch erhöht werden», sagt Burkhard Becher vom Institut für experimentelle Immunologie der Uni Zürich. «Bei den restlichen Patienten können dagegen gleich anderen Methoden angewandt werden – ohne kostbare Zeit mit einer für sie ineffektiven Immuntherapie zu verlieren.» 
Carsten Krieg, Malgorzata Nowicka, Silvia Guglietta, Sabrina Schindler, Felix Hartmann Lukas Weber, Reinhard Dummer, Mark Robinson, Mitchell Levesque, Burkhard Becher: «High-dimensional single-cell analysis predicts response to anti-PD-1 immunotherapy» - in: «Nature Medicine», 8. Januar 2017
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Swiss Bridge Award 2025 geht an Krebsforschende aus Zürich und Berlin

Andreas Moor (ETH Zürich) und Inmaculada Martínez Reyes (DKFZ/Charité Berlin) erhalten je 250’000 Franken für ihre Arbeiten an zielgerichteten Krebstherapien – von «smarten» Proteinmolekülen bis zu personalisierten Immunzellen.

image

USZ, CHUV und USB gehören zu Europas forschungsstärksten Spitälern

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Patentanmeldungen europäischer Kliniken verdreifacht. Schweizer Häuser spielen vorne mit.

image

J&J und der Health Science Club: Brücke zwischen Industrie und Wissenschaft

Johnson & Johnson fördert die nächste Generation von Healthcare-Innovatoren durch eine enge Zusammenarbeit mit Studierendenorganisationen der ETH Zürich und der Universität Zürich.

image

Empa-Forschende entwickeln selbsthaftende künstliche Hornhaut

Forschende der Empa und der Universität Zürich haben eine künstliche Hornhaut entwickelt, die künftig Spendergewebe ersetzen könnte.

image

«Eine frühzeitige Blutverdünnung nach einem Schlaganfall ist sicher und wirksam»

Im Interview erklärt Neurologe Urs Fischer, Chefarzt am Inselspital Bern, was die Ergebnisse der CATALYST-Studie für die klinische Praxis bedeuten – und warum alte Leitlinien überdacht werden sollten.

image

Das Ludwig-Institut bleibt in Lausanne

Zehn Jahre nach der Gründung der Partnerschaft mit dem CHUV und der Uni Lausanne wird das Ludwig-Institut in die Universität integriert. Es soll mehr über Immuntherapie und Tumor-Mikroumgebung geforscht werden.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.