Seit 2001 forschen Wissenschaftler am
Kinderspital Zürich an einem Hautersatz aus dem Labor, welcher Brandverletzten und Menschen mit anderen Hautdefekten helfen soll.
Tissue Biology Research Unit (TBRU) heisst
die Forschungseinheit, dank der Kindern die schmerzhaften Eigenhautverpflanzungen erspart werden sollen.
Dem Zürcher Team um die Kinderchirurgen Martin Meuli und Clemens Schiestl sowie dem Zellbiologen Ernst Reichmann ist es nun erstmals gelungen, die im Labor hergestellte Haut aus patienteneigenen Zellen klinisch einzusetzen. Bisher sind die handflächengrossen Laborhautstücke in einer klinischen Studie bei zehn Kindern zum Einsatz gekommen. Die Patienten hatten unterschiedliche Hautprobleme wie Verbrennungen, Narben oder Muttermale.
Vollständige Haut
Die in der Petrischale erzeugte Haut besteht aus Ober- und Unterhaut und verfügt über selbsterneuernde Stammzellen, Blutzellen und Pigmentzellen. Verglichen mit aktuellen Methoden schneide die Haut aus dem Labor ebenso gut und in gewissen Fällen sogar klar besser ab, heisst es in einer
Mitteilung des
Kispi. Die Haut soll künftig in der klinischen Praxis routinemässig bei Patienten zur Deckung grosser Hautdefekte eingesetzt werden.
Die bisher vorhandenen Resultate hätten klar aufgezeigt, dass der klinische Einsatz von laborgenerierter Haut beim Menschen möglich ist. Die geforderte Sicherheit für den Patienten sei gegeben. Es seien keine Infektionen aufgetreten. Die ersten Transplantationen hätten funktionelle und kosmetische Resultate ergeben, die denjenigen der aktuellen Methoden «durchaus vergleichbar, in gewissen Fällen sogar klar überlegen» seien.
Start einer grösseren Testserie
Die erste Phase der klinischen Studie ist nun abgeschlossen. Sie hat neben dem Durchbruch auch eine Reihe von Problemen aufgezeigt, an deren Lösung gearbeitet wird. Der nächste Schritt besteht darin, eine weitaus grössere Testserie durchzuführen, bei der eine wesentlich grössere Anzahl Patienten mit grösseren Hautdefekten behandelt werden soll.
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