Am Universitäts-Kinderspital Zürich (Kispi) lag die stationäre Auslastung mit 77 Prozent im vergangenen Jahr auf einem historischen Tiefstand. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag sie noch bei 86 Prozent. Als Grund nennt das Kispi in einer Mitteilung das Verbot für nicht dringliche Eingriffe im Frühling. Aber auch die weniger schweren Covid-19-Krankheitsverläufen bei Kindern gibt das Spital als Erklärung für weniger stationäre Patienten ab.
Und nebst der einschränkenden Bettenbelegung in den Mehrbettzimmern infolge der Schutzmassnahmen führten die Hygienevorschriften gemäss Kispi dazu, dass andere Infektionskrankheiten stark zurückgingen. Vor allem respiratorische Infekte wie RSV, die vor allem bei Kleinkindern gefährlich werden können und Spitaleinweisungen erfordern.
Aussichten sind durchzogen
Diese Faktoren und auch der geringere Nachholeffekt als in Erwachsenenspitälern haben den Jahresabschluss «massiv» belastet, wie das Universitäts-Kinderspital Zürich schreibt. Statt einem budgetierten Gewinn von 6,5 Millionen Franken verbucht das Spital trotz Corona-Entschädigung der öffentlichen Hand einen Verlust von 9,3 Millionen Franken.
Das Kispi hat laut eigenen Angaben zudem immer noch mit einschränkender Bettenkapazität und Personalausfällen zu kämpfen. Deshalb seien die Aussichten für das laufende Jahr entsprechend durchzogen. Besonderen Anlass zur Sorge geben dem Spital darüber hinaus die Auswirkungen der psychischen Belastung der Kinder und Jugendlichen sowie der Anstieg der Fälle im Bereich Kinderschutz.
Umzug findet 2023 statt
Mittelfristig blicke das Kinderspital aber optimistisch in die Zukunft: Der Neubau in Zürich-Lengg sei auf Kurs und die Planung des Umzugs angelaufen. Dieser werde im zweiten Halbjahr 2023 stattfinden. Das Kostenziel des
Neubaus wird mit 600 Millionen Franken beziffert. Ursprünglich war die Eröffnung früher geplant gewesen.