Kardiologie: Sterblichkeit verringert

Ein neuer Blutgerinnungshemmer senkt im Vergleich zum bewährten Mittel die Anzahl Blutungen bei Herzkatheter-Patienten markant. Dies besagt eine breit angelegte Studie, an der auch das Inselspital und die Universität Bern beteiligt waren.

, 15. September 2015 um 07:13
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Laut einer New England Journal of Medicine publizierten Studie reduziert ein neuer Blutgerinnungshemmer das Blutungsrisiko bei Herzkatheter-Patienten deutlich. An der Studie waren auch das Inselspital und die Universität Bern beteiligt.
Die industrieunabhängig durchgeführte Studie mit 7213 Patienten aus 78 Zentren in 4 europäischen Ländern fand unter dem Patronat der Italienischen Gesellschaft für Interventionelle Kardiologie statt. Die Forschenden untersuchten, welches von zwei Medikamenten besser wirkt, um bei Herzkatheter-Patienten die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern: das bewährte Heparin oder das neue Bivalirudin.
Ergebnis: Bivalirudin reduzierte die Anzahl Blutungen und verringerte, wohl aufgrund der Reduktion von Blutungen, auch die Sterblichkeit. Das Risiko für einen nachfolgenden Herzinfarkt oder einen Hirnschlag blieb dagegen gleich hoch.

Bessere Wahl in ausgewählten Fällen

Studienleiter Marco Valgimigli, seit kurzem Leiter der klinischen Forschung an der Universitätsklinik für Kardiologie des Inselspitals Bern: «Die Gesamtresultate der Studie rechtfertigen keineswegs eine komplette Umstellung auf Bivalirudin». In ausgewählten Fällen mit hohem Blutungsrisiko sei das neue Generikum aber die bessere Wahl.
Peter Jüni, Direktor des Instituts für Hausarztmedizin der Universität Bern, war zusammen mit der Clinical Trials Unit an der Universität Bern massgeblich in die Studie involviert. Sein Urteil: «Die Studie ist exemplarisch dafür, wie klinisch wichtige Fragen ohne direkten Einbezug der Industrie beantwortet werden können.»

  • Mitteilung Inselspital

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