Kantonsspital Winterthur: Gleich drei Chefärzte gehen

In der Klinik für Orthopädie und Traumatologie am Kantonsspital Winterthur (KSW) kommt es zu grösseren personellen Veränderungen.

, 12. Januar 2021 um 10:23
image
  • spital
  • kantonsspital winterthur
  • orthopädie
  • ärzte
Gleich drei Kaderärzte verlassen Ende Juli 2021 die Klinik für Orthopädie und Traumatologie am Kantonsspital Winterthur (KSW). Dies bestätigen mit der Sache vertrauten Quellen gegenüber Medinside. Am Dienstag hat das KSW in einem Video-Mediengespräch die Öffentlichkeit darüber informiert.
Es handelt sich um den Klinikleiter und Chefarzt der Kniechirurgie, Peter Koch, um Fabian Kalberer, der Chefarzt der Hüftchirurgie und um den Schulterchirurgie-Chefarzt Markus Pisan.
Die drei Chefärzte machen sich auf Anfang August selbständig, wie Medinside erfuhr. Sie wechseln als Belegärzte zur Privatklinik Lindberg und gründen in der Swiss Medical Network-Klinik (SMN) eine orthopädische Gemeinschaftspraxis.

Mehrfachbelastung zehrt an den Kräften

Als Grund nennt Peter Koch am Mediengespräch den Spagat zwischen Führungsperson und Orthopäde. Sie alle möchten weniger Management und wieder mehr Zeit für die klinische Tätigkeit, sagte er stellvertretend. Und es sei an der Zeit, noch einmal etwas Neues zu starten.
Der Wechsel geht laut Koch nicht auf Unstimmigkeiten zurück. «Es ist nichts, was mich wegtreibt vom KSW – mit Ausnahme der Belastung, die sich nicht so einfach ändern lässt», fügte er hinzu. 
Die Ärzte sind ihm zufolge weder abgeworben noch werden sie in der Privatklinik Lindberg angestellt sein. Man betreibe eine Praxis als «selbständige Unternehmer», hält Koch fest.

Wechsel kommt «überraschend»

Der gewichtige Abgang zur 200 Meter entfernten Klinik «schmerze» das Kantonsspital, sagte Spitaldirektor Rolf Zehnder. Die Geschäftsleitung wurde vor einer Woche darüber in Kenntnis gesetzt.
Auch für Stefan Breitenstein kommt der Weggang «überraschend», wie er am Mediengespräch sagt: Wir werden uns personell neu aufstellen müssen, so der Direktor des Departements Chirurgie. «Aber wir sehen da Lösungen».

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

image

Schulthess Klinik steigert Operationszahlen und Einnahmen deutlich

Mit über 11'000 Operationen und einem Umsatzplus von 20 Millionen Franken zieht die Orthopädieklinik eine positive Jahresbilanz 2024. Die Fluktuationsrate liegt bei gut zehn Prozent.

image

Neuer Epiona COO: «Der neue Posten kommt on top»

Patrick Vavken ist Gründer und Inhaber der Adus Klinik sowie Geschäftsführer der Alpha Clinic. Nun übernimmt er ein drittes Amt.

image

Zwei neue Ärztinnen in Hasliberg

Ab 1. Mai 2025 verstärken Dr. med. Stefanie Zahner-Ulrich und Dr. med. (SRB) Sonja Krcum Cvitic das Team der Rehaklinik Hasliberg. Mit ihren fundierten Erfahrungen in Allgemeiner Innerer Medizin bzw. Physikalische Medizin und Rehabilitation erweitern sie gezielt die medizinische Kompetenz der Klinik

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

image

Die digitalisierte Patient Journey in der Lindenhofgruppe

Die digitale Patient Journey ist in Schweizer Spitälern etabliert. Sie erleichtert Patient:innen die Planung, Vorbereitung und Begleitung rund um den Spitalaufenthalt und entlastet das medizinische Personal – besonders bei psychisch belastenden Situationen im Vorfeld.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.