Am Kantonsspital Schaffhausen grassieren derzeit Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE). Die leicht übertragbaren Bakterien können vor allem für immungeschwächte und schwerkranke Menschen gefährlich werden. Der Keim ist gegen Antibiotika wie Vancomycin und andere Antibiotika der Glykopeptid-Wirkstoffgruppe resistent.
Dem Vernehmen nach hat sich ein Patient in einem Spital in Griechenland damit angesteckt. Danach sollen sich mindestens zwei weitere Patienten in Schaffhausen infiziert haben. Die Darmbakterien können über direkten Körperkontakt, zum Beispiel Händeschütteln, oder über Gegenstände und Oberflächen aufgenommen werden.
Sofortmassnahmen eingeleitet
Eine interdisziplinäre Kerngruppe hat nun unter Einbezug von externen Fachpersonen Weisungen erlassen, um eine weitere Ausbreitung von VRE zu verhindern, wie das Kantonsspital
mitteilt. Am wichtigsten sei die korrekte Durchführung der Händehygiene.
Auch die Mitarbeitenden der Spitäler Schaffhausen seien informiert worden. Zudem werde «die Situation laufend analysiert und die Weisungen und Richtlinien entsprechend angepasst», heisst es weiter. Eine Infektion mit VRE ist schwierig zu behandeln.
Keine Seltenheit
In der Vergangenheit hatten bereits auch andere Spitäler mit dem Problemkeim zu kämpfen. So war etwa die Berner Insel Gruppe Anfang 2018
mit über 200 Fällen betroffen. Und vor drei Jahren
auch das Lausanner Unisspital CHUV. Einzelne Operationen mussten damals in anderen Spitälern vorgenommen werden. Im Normalfall dauert eine solche Infektionswelle mehrere Wochen.
Grundsätzlich spiegelt sich bei VRE kein generelles Problem bei der Desinfizierung, sondern eher eine sehr transparente Informationspolitik der betroffenen Spitäler. Am häufigsten schleppen Reisende die Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) ein, etwa aus Australien, den USA oder aus Südeuropa.