Jobsuche: Am meisten offene Stellen in den Regionen Bern und Zürich

Ein vom Arbeitnehmerverband «Angestellte Schweiz» lanciertes Online-Portal liefert Orientierungshilfe für Stellensuchende. Gesundheits-Profis haben derzeit im Raum Bern und Zürich die besten Chancen. Kaum offene Stellen gibt es im Tessin.

, 22. November 2016 um 07:59
image
  • arbeitswelt
  • ärzte
  • pflege
Die Jobchancen im Gesundheitswesen sind zwar intakt, aber Themen wie Digitalisierung, Ersatz von Arbeitskräften durch Roboter oder durch Arbeitskräfte aus dem Ausland beschäftigen auch die Gesundheits-Profis. Mit wenigen Klicks können sie nun erfahren, welcher Beruf in der digitalisierten Welt die besten Zukunftsaussichten hat - und wie die Chancen im angestammten Beruf aussehen.   
Dies ermöglicht das neue Portal jobstrends.ch des Arbeitnehmerverbands Angestellte Schweiz. Wissenschaftlich begleitet wird es von politan.ch, einem Start-up von Politikwissenschaftlern der Universität Zürich, sowie vom Datenlieferanten x28 AG. Dieser betreibt eine Suchmaschine, die schweizweit die Stellenangebote von rund 300'000 Firmen-Webseiten auswertet. 

Welche Zukunft hat mein Beruf? 

Der Webspider durchsucht offene Stellen auf den Internetseiten der Arbeitgeber und Personaldienstleister und liefert so eine aussagekräftige Übersicht über den Schweizer Stellenmarkt. Es wird angezeigt, wie viele Stellen pro Grossregion und Berufsfeld ausgeschrieben sind und wie sich die Anzahl der offenen Stellen in den einzelnen Branchen entwickelt hat. 
«Wir bieten den Arbeitnehmern, aber auch Studenten und künftigen Lehrlingen eine Möglichkeit, die Zukunftschancen ihres Wunschberufs besser auszuloten», sagt Stefan Studer, Geschäftsführer von Angestellte Schweiz. Die Berufsaussichten werden mit diesen vier Indikatoren evaluiert: Routineintensität des Berufs, Risiko der Verlagerung, Anforderungsniveau und Digitalisierung. 
Dies der Stand der Dinge für Berufe in der Gesundheitsbranche: 
image

Assistenzberufe im Gesundheitswesen

Im Espace Mittelland und in Zürich gibt es die meisten offenen Stellen (dunkelgrün); derzeit sind es pro Region knapp 700. Rund 130 offene Stellen hat es in der Region um den Genfersee und im Wallis; im Tessin sind es lediglich 5. Hier gehts zur interaktiven Karte.

image
Die Nachfrage nach Personal ist in den letzten 12 Monaten leicht gestiegen. Die Linien zeigen die indexierte Entwicklung der offenen Stellen während der letzten 12 Monate bei Personaldienstleistern (grün) und Unternehmen (blau). 



image

Ärzte oder Apotheker

Auch in der Kategorie «akademische und verwandte Gesundheitsberufe» gibt es derzeit im Espace Mittelland und in Zürich am meisten offene Stellen (dunkelgrün). In der ersten Region sind es knapp 400, in der zweiten knapp 300. Kaum Jobs gibt es dagegen im Tessin: Dort hat es gerade mal 6 offene Stellen. Hier gehts zur interaktiven Karte. 

image
Nach einem Knick im Winter hat vor allem die Zahl der über Personaldienstleister ausgeschriebenen offenen Stellen angezogen (grün). Die von den Unternehmen angebotenen Stellen (blau) sind mehr oder weniger konstant. 


Keine Gefahr durch Digitalisierung

Kaum Überraschungen zeigt die Auswertung, wie stark die Gesundheitsberufe durch die Fortschritte in der Digitalisierung bedroht sind. Bei den Assistenzberufen im Gesundheitswesen liegt der Wert bei 20 Prozent und damit relativ tief. Bei den Ärzten ist die Gefahr nahe Null. Wer Arzt wird, muss also trotz technologischem Fortschritt nicht befürchten, dass ihm ein digitaler Doktor den Rang abläuft. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Förderung der Pflegeausbildung: Ein Vergleich der Kantone

Die Pflegeinitiative ist beschlossen – und bei der Umsetzung regiert der Föderalismus. Eine neue Übersicht zeigt, wie sich die Beiträge zur Ausbildung kantonal unterscheiden.

image

Pflege im Fokus: Zentralschweizer Spitäler starten Video-Kampagne

Die Spitäler der Zentralschweiz lancieren eine Video-Kampagne, in der Pflegende selbst Regie führen.

image

Eine Anti-Gewalt-Klausel im Pflegevertrag

Die Genfer Spitex hat ein Programm erarbeitet, um ihre Angestellten vor Aggressionen und Belästigungen zu schützen – mitsamt Training in einer Simulationswohnung.

image

Pflege: Erste Klinik führt 37-Stunden-Woche ein

Das Sanatorium Kilchberg erhofft sich vom Stundenabbau im Schichtdienst stabilere Teams – und weniger offene Stellen.

image

Was tun gegen die Personalnot? Mehr Macht für die Pflege.

In Frankreich werden die Kompetenzen der Pflegefachleute bald drastisch erweitert. Die Nationalversammlung hat ein entsprechendes Gesetz durchgewunken – einstimmig.

image

Covid: Eine Patentlösung für Pflegeheime gab es nicht

Die Pflegeheime standen in der Pandemie an vorderster Front. In Genf ging nun eine Studie der Frage nach: Was hätten sie besser machen können?

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.