Jetzt auch am Kispi: Der Roboter, der für kranke Kinder die Schulbank drückt

Das Kinderspital Zürich hat zwei Roboterchen erhalten: Die kleinen Patienten können damit in ihrer Schulklasse präsent sein – obwohl sie selber im Spital sind.

, 2. November 2016 um 16:00
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Das Kinderspital Zürich hat zwei neue Mitarbeiter: Es sind kleine Roboter – oder genauer: Avatare –, und ihre Hauptaufgabe besteht darin, den Kindern während eines langen Spitalaufenthalts den Kontakt zu Schulfreunden und Elternhaus zu vereinfachen.
Sein Name: Nao. Der Avatar-Roboter vertritt das Kind zum Beispiel in seiner eigenen Schulklasse. Dort ermöglicht er es ihm, live am Unterricht teilzunehmen zu sein. Und eben: Dank Nao ist das Kind auch im Klassenzimmer quasi «anwesend». Konkret: Über ein Samsung-Tablet am Spitalbett hält es Kontakt.
Dabei wird nicht seine Stimme ins Klassenzimmer übertragen. Der kleine Patient kann auch aus einer Liste von Emotionen auswählen und so seine Gefühle auf Nao übertragen.
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Sendet Emotionen: Nao im Klassenzimmer (Bilder: PD Avatar Kids)
Bereits seit 2014 war das Nao-Roboterchen am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) in einem Pilotprojekt auf Alltagstauglichkeit geprüft. Im August 2015 folgten dann die ersten Einsätze von Nao bei den Etablissements Hospitaliers Du Nord Vaudois (EHNV), gefolgt vom Kantonsspital Luzern. 
Das Zürcher «Kispi» ist also die vierte Station in der Schweiz – wobei die Geschenke von Helsana geschenkt wurden. «Mit der Übergabe dieser Avatare bieten wir dem Spital die Möglichkeit, den kleinen Patienten während eines langen Spitalaufenthalts ein Stückchen Normalität zu schenken», sagte Jürg Stupp, Helsanas Marketing-Chef, bei der Übergabe.
Nao wurde vom französischen Roboterhersteller Aldebaran entwickelt und wird hier von der Avatarion Technology vermarktet, die zum Kindercity in Volketswil gehört. 
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Felix Niggli, Stv. Klinikdirektor Kinderspital Zürich, und Jürg Stupp, Leiter Marketing & Vertrieb Helsana, bei der Übergabe von Nao (Bild: Helsana)
Zur Site: «Avatar Kids»Erklär-Site: «Nao in der Schule»

 

Nao im Pilotprojekt: Beitrag auf «Einstein» von Fernsehen SRF


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