Es klingt zwar futuristisch. Doch es könnte in der Schweiz bald Realität sein: Ambulanz-Drohnen. Zumindest im Kanton Genf. Denn dort hat der Staatsrat am Mittwoch beschlossen, ein entsprechendes Personen-Beförderungsprojekt fortzusetzen. Dies schreibt der Kanton
in einer Mitteilung. Die Rede ist von einem zwei Tonnen schweren Drohnentaxi, für den nicht dringenden Transport von Patientinnen und Patienten. Insbesondere zwischen den Universitätskliniken Genf (HUG) und dem Spital Trois-Chênes. Die beiden Spitäler liegen rund sechs Kilometer Luftlinie voneinander entfernt.
Mehr als 30'000 Transporte
Jährlich werden mehr als 30'000 Patienten zwischen den Unikliniken und der geriatrischen Klinik transportiert. Ein Drittel von ihnen könnte mit einer Drohne befördert werden, sagt Chrystelle Charat, Direktorin der Entwicklungs- und Zukunftsabteilung des kantonalen Verkehrsamtes.
Das Projekt basiert auf einer Machbarkeitsstudie zu Taxidrohnen im Rahmen der Europäischen Initiative für Stadtinnovation für intelligente Städte und Gemeinden. Diese wurde unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt und Skyguide durchgeführt.
Prototyp in ein paar Jahren
Ein Prototyp könnte laut Charat vom Genfer Verkehrsamt bereits im Jahr 2025 entstehen. Nun geht es darum, den Bedarf und das erforderliche Budget zu ermitteln, wie es weiter heisst.
Ob das Beförderungs-Projekt wirklich in die Realität umgesetzt wird, bleibt offen. In der Schweiz fanden bereits Drohnen-Tests mit Blutproben statt. Nach mindestens zwei
Zwischenfällen wurden die Flüge im Mai 2019 gestoppt. Wann der Betrieb wieder aufgenommen wird, ist derzeit noch unklar.